Zugleich sprachen sich aber 60 Prozent der Menschen ohne Migrationshintergrund dafür aus, weiterhin Flüchtlinge aufzunehmen. Das geht aus einem am Montag in Berlin vorgestellten aktuellen Integrationsbarometer hervor.
Integrationsklima in Deutschland
Während unter muslimischen Zuwanderern die Mehrzahl demnach befürwortet, das Tragen des Kopftuchs in Schulen und Behörden zu erlauben, sieht die Mehrheitsbevölkerung dies insbesondere an Schulen kritisch. Für die Studie des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration wurden zwischen Juli 2017 und Januar 2018 insgesamt 9.298 Menschen befragt.
Das Integrationsbarometer 2018 ist die zweite bundesweit repräsentative Erhebung des Sachverständigenrates nach 2015. Sie misst das Integrationsklima in Deutschland. Im Vergleich der beiden Erhebungen zeige sich, dass die Stimmung auf beiden Seiten der Einwanderungsgesellschaft weitestgehend stabil geblieben sei, schreiben die Autoren.
Deutlicher Unterschied zwischen Ost und West
Das Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft wird laut der Befragung von den Menschen in Deutschland insgesamt überwiegend positiv bewertet. Allerdings zeige sich ein deutlicher Unterschied zwischen Ost und West, heißt es. Die Autoren der Studie führen diesen Unterschied vor allem darauf zurück, wie viel Kontakt es im Alltag zu Menschen aus anderen Kulturkreisen gibt.
Wo - wie im Osten Deutschlands - solche Alltagserfahrungen weitgehend fehlen, werde das Thema Integration pessimistischer gesehen.
Unter Zugewanderten wie unter Menschen ohne Migrationshintergrund herrscht der Studie zufolge aber insgesamt eine überwiegend positive Haltung zu Flüchtlingen vor. Die Mehrheit geht davon aus, dass Flüchtlinge das Land kulturell und wirtschaftlich bereicherten. Nur eine Minderheit der Befragten meint, dass Geflüchtete den Wohlstand bedrohten. Bei der Frage, ob der Zuzug von Flüchtlingen die Kriminalität erhöht, ist die Bevölkerung hingegen unentschieden. (KNA)