Franziskus erinnere sich dankbar an den großmütigen Dienst des Kardinals für die Kirche, heißt es in einem Beileidsschreiben des Papstes an die Nichte des Verstorbenen, das der Vatikan am Mittwochabend veröffentlichte.
Sgreccias Wirken an der Akademie würdigt das Kirchenoberhaupt darin als "wertvolles und emsiges Werk in der Verteidigung des fundamentalen Wertes des menschlichen Lebens". Der Papst hebt zudem ein "flächendeckendes Handeln, im Bereich der Forschung, Ausbildung, wie Evangelisierung" des Bioethikers hervor.
Der italienische Bioethiker verstarb am Mittag in seiner Wohnung in Rom, wie der Vatikan am Mittwoch bekanntgab. In den Tagen zuvor war er in der römischen Gemelli-Klinik behandelt worden. Sgreccia starb einen Tag vor seinem Geburtstag; er wurde am 6. Juni 1928 in den Marken geboren.
2010 von Benedikt XVI. zum Kardinal ernannt
Nach der Gründung der Akademie für das Leben durch Johannes Paul II. (1978-2005) im Jahr 1994 war Sgreccia zunächst deren Vize-Präsident, von 2005 bis zu seiner Pensionierung 2008 schließlich deren Präsident. Benedikt XVI. ernannte den damals 82-Jährigen im November 2010 zum Kardinal.
Nach dem Tod Sgreccias zählt das Kardinalskollegium 220 Mitglieder. Von ihnen sind 120 unter 80 Jahre und damit im Fall eines Konklaves zur Papstwahl berechtigt.