So sagte er am Dienstag vor der Bundespressekonferenz in Berlin. Dies gelte auch mit Blick auf rechtsextremistische Tendenzen in der Bundeswehr, besonders wenn es sich um "geschlossene Systeme" wie das Kommandos Spezialkräfte (KSK) handele.
Blick auf die Militärethik
Weiter meinte Rink, die Militärethik müsse verstärkt in den Blick genommen werden. Besonders bei Auslandseinsätzen, bei denen sich Soldaten in ethischen Grenzfällen bewähren und möglicherweise andere Menschen verletzen oder töten müssten, müsse sich der Staat die Frage stellen, was er den von ihm beauftragten Männern und Frauen zumuten dürfe. Auch wenn bei solchen "robusten Einsätzen" rechtlich alles in Ordnung sei, gebe es das noch zu wenig beachtete Problem der "moralischen Verletzung" der Soldaten. Die Militärseelsorge habe in den vergangenen Jahren fast 3.000 Soldaten und Familienangehörige betreut, die an den Folgen ihrer Einsätze litten.
Eine weitere ethische Frage betreffe nicht nur den Einsatz bewaffneter Drohnen, sondern generell die zunehmende Automatisierung und Autonomisierung von Waffensystemen, betone Rink. Es dürfe nicht dazu kommen, dass diese nur noch von Algorithmen gesteuert würden, sondern es müsse in der Kette der automatischen Systeme immer noch Menschen geben, die Entscheidungen träfen.
Bedeutung der Militärseelsorge
Der Brigadegeneral der Luftwaffe und Unterabteilungsleiter Führung im Verteidigungsministerium, Tilo Maedler, würdigte bei der Pressekonferenz die Bedeutung der Militärseelsorge. Die Seelsorger seien "im besten Sinne des Wortes Ansprechpartner und Vertrauenspersonen" für die Soldaten und ihre Angehörigen. Gerade bei Auslandseinsätzen sei die Begleitung durch Militärseelsorger "sehr wichtig", nicht zuletzt bei Todesfällen, so der General. Er selbst habe dabei "intensivere" Gottesdienste erlebt als in den heimatlichen Gemeinden, darunter auch eine "sehr bewegende" Erwachsenentaufe.
Rink war der erste hauptamtliche Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Er wechselt nach Ablauf seiner sechsjährigen Amtszeit am morgigen Donnerstag ins Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung (EWDE) als Büroleiter von Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. Neuer Militärbischof wird am 1. Oktober Bernhard Felmberg, derzeit noch Abteilungsleiter im Entwicklungsministerium und davor Bevollmächtigter des Rates der EKD in Berlin und Brüssel.