Statt wie schon mehrfach gefordert ein Ende der Todesstrafe zu verkünden, habe die Regierung "sogar noch mehr Hinrichtungen angesetzt" heißt es in einer Erklärung (Donnerstag Ortszeit).
Im Juli wurden drei Häftlinge per Giftspritze hingerichtet, in dieser Woche zwei. Zwei weitere Vollstreckungen sind für September geplant. Am Mittwoch ließ das Justizministerium ungeachtet der Proteste von Kirchen und Menschenrechtsgruppen Lezmond Mitchell, hinrichten den einzigen Indigenen in einer US-amerikanischen Todeszelle.
Todesurteil gegen Indigenen umstritten
Der 38-Jährige hatte 2001 mit einem Komplizen bei einem Raubüberfall in Arizona eine 63-jährige Frau und deren 9-jährige Enkelin ermordet. Das 2003 gefällte Todesurteil war umstritten, da laut Gesetz hierzu die Zustimmung der souveränen Nation der Navajo-Ureinwohner erforderlich war. Das Verbrechen hatte sich auf dem Land der Navajos ereignet, deren Angehöriger Mitchell war.
Justizminister William Barr, ein Katholik, hatte auf Weisung von US-Präsident Donald Trump darauf gedrängt, die seit 2003 ausgesetzten Hinrichtungen nach Bundesrecht wieder aufzunehmen. Der Oberste Gerichtshof bestätigte die Regierungsentscheidung im Juli. Die katholische Kirche hatte sich nachdrücklich für eine Beibehaltung des Moratoriums eingesetzt.