Die Fakultät, die durch ein Präsidentendekret vom Mai 2019 genehmigt wurde, soll ab 1. Oktober etwa 90 Studierende aufnehmen. Die offizielle Einweihung ist für das Wochenende vorgesehen, wie die Portale "cath.ch" und "Vatican News" am Montag berichten.
Untergebracht ist die neue Fakultät im Gebäude einer früheren Schule des griechisch-katholischen Patriarchats im Stadtteil Bab-Charki. Schon seit 2002 hatte sich das Patriarchat um die Ermöglichung eines Studiums katholischer Theologie bemüht und dazu zunächst ein "Theologisches Institut" aufgebaut. Patriarch Youssef Absi ist Rektor der neuen Fakultät; ihr Dekan ist Archimandrit Youssef Lajin.
Interesse auch unter muslimischen Studierenden
Der frühere Metropolit von Bosra, Nicolas Antiba, sagte cath.ch, es interessierten sich auch viele muslimische Studierende für die neue Fakultät. Die griechisch-katholische Kirche verfügt bisher im Nahen Osten lediglich im Libanon über eine theologische Fakultät.
"All unsere Studentinnen und Studenten kommen aus einem religiösen Elternhaus, ob orthodox oder katholisch", erklärte Archimandrit Lajin. Darunter seien Chaldäer, Armenier und Gläubige der Ostkirchen. "Das Studium an der Fakultät soll sie in die Lage versetzen, in den Schulen Religion zu unterrichten oder anderweitig einen guten Job zu finden."
25 Dozenten sollen an der Fakultät unterrichten
Auch der Papstbotschafter in Syrien, Kardinal Mario Zenari, unterstützt demnach die neue Fakultät. Am Ende des auf fünf Jahre angelegten Studiengangs steht die Lehrerlaubnis in Theologie zum Ziel. Dieses sogenannte Lizenziat wird staatlich anerkannt. An der Fakultät unterrichten 25 Dozenten.
Priesteramtskandidaten werden künftig zum Studium nicht mehr unbedingt ins Ausland gehen müssen. Das Patriarchat übernimmt ein Drittel der Kosten für die neue Fakultät; das französische Hilfswerk "L'Oeuvre d'Orient" steuert 40.000 Dollar für EDV-Ausstattung bei.