Für Ostern wird der Petersplatz in einen Garten verwandelt

Blühender Petersplatz

Traditionsgemäß bestimmen Tulpen das Bild zu Ostern auf dem Petersplatz – und die kommen natürlich aus den Niederlanden. Ein detaillierter Plan bestimmt die Blütenpracht für den Papst, die sogar vor Abreise in Rotterdam gesegnet wurde.

Österliche Blütenpracht auf dem Petersplatz / © Paul Haring (KNA)
Österliche Blütenpracht auf dem Petersplatz / © Paul Haring ( KNA )

Im Vatikan laufen die Vorbereitungen für die Feier der Osternacht mit Papst Franziskus am Samstagabend sowie für den Ostergottesdienst am Sonntag um 10 Uhr auf dem Petersplatz. Für die Feierlichkeiten zum höchsten christlichen Fest schmücken niederländische Blumenlieferanten den Platz vor der Basilika mit fast 50.000 Narzissen, Tulpen, Hyazinthen, Rosen und anderen Blumen.

Holländische Blumen seit 76 Jahren

Gerahmt werden die Arrangements mit grünen Streifen aus Rasen. Zusätzlich werden insgesamt 26 bis zu sieben Meter hohe Linden und Birken aufgestellt, teilte der Vatikan am Samstag mit. Seit mittlerweile 32 Jahren beauftragt der Vatikan holländische Blumenlieferanten damit, die Feierlichkeit von Ostern auf diese Weise zum Ausdruck zu bringen. Im Jahr 1985 lieferte ein holländischer Blumenhändler den Schmuck für die Feier zur Seligsprechung des 1942 im KZ Dachau ermordeten Priesters Titus Brandsma. Seither stiftet und organisiert die Vereinigung der niederländischen Blumenzüchter jedes Jahr zu Ostern die Dekoration vor dem Petersdom.

Die Vorbereitungen dazu beginnen bereits im Herbst, wird Koordinator Paul Deckers zitiert. Es gehe darum, die schönsten Blumen und Pflanzen auszuwählen. Am Gründonnerstag trifft der holländische Lkw beladen mit 30 Tonnen Blütenpracht in Rom ein, zuvor versehen mit bischöflichem Reisesegen. Bischof Hans van den Hende von Rotterdam segnete Lieferung und Gärtner für den Ostergarten auf dem Petersplatz.

Tulpen bestimmen die Blumenpracht

Wie dieser angelegt werden soll, bestimmt ein detaillierter Plan: gelbe Narzissen auf den runden Treppenstufen vor dem Hauptaltar, bunte Gruppen verschiedener Blumen links und rechts davon sowie zu beiden Seiten des überdachten Altars. Alles wird so aufgebaut, dass es den Ablauf der Liturgie nicht behindert. Die Blumen sind schmückendes Beiwerk, nicht Mittelpunkt des Geschehens. Auch die vatikanischen Kameraleute, die den Gottesdienst in alle Welt übertragen, müssen sich ungehindert bewegen können.

Damit nicht - wie im vergangenen Jahr geschehen - die ganze Pracht von Möwen zerpflückt wird, sollen diese mit Hilfe von Lasertechnik und Papierdrachen in Raubvogelform abgeschreckt werden. Die Laser sollen jedoch nur zum Einsatz kommen, wenn sich keine Menschen auf dem Platz bewegen, berichtet der niederländische katholische Blog "In Caelo et in Terra". Auf die gleiche Weise werden Vögel von den Start- und Landebahnen der Flughäfen ferngehalten.


Während der Ostermesse 2016 / © Paul Haring (KNA)
Während der Ostermesse 2016 / © Paul Haring ( KNA )

Schweizergardist im bunten Blumenmeer  / © Paul Haring (KNA)
Schweizergardist im bunten Blumenmeer / © Paul Haring ( KNA )
Quelle:
KNA