Der Privatsekretär von Benedikt XVI. äußerte sich am Mittwoch im Interview der Zeitung "Corriere della Sera". Hintergrund ist der von Benedikt XVI. am Dienstag veröffentlichte Brief zum Münchner Missbrauchsgutachten.
Darin entschuldigt sich der emeritierte Papst bei den Betroffenen und drückt "tiefe Scham" und "großen Schmerz" aus. Gleichzeitig wehrt sich der frühere Papst gegen den Vorwurf, als Erzbischof von München (1977-1982) Missbrauchsfälle aktiv vertuscht zu haben.
Ratzinger bei Ordinariatssitzung anwesend
So erklären in einem gesonderten Schreiben die Rechtsberater von Benedikt XVI., wie es zu dem vielzitierten Fehler in seiner im Gutachten enthaltenen 82 Seiten umfassenden Stellungnahme gekommen ist. Anders als in der Einlassung zu dem Ende Januar veröffentlichten Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) behauptet, war Ratzinger bei einer wichtigen Ordinariatssitzung 1980 anwesend.
Person und Werk Benedikts zerstören
"Es gab diesen Fehler, und leider hat keiner von uns ihn bemerkt", sagte Gänswein der Zeitung. Zugleich betonte er, was Benedikt XVI. alles zum Thema Pädophilie gesagt und getan habe. Er sei der erste gewesen, der als Papst auf diesem Feld Transparenz angestrebt habe. Dennoch gebe es Menschen, die seine Person und sein Werk zerstören wollten, so Gänswein.