Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat den NS-Widerstandskämpfer Nikolaus Groß zu dessen 75. Todestag gewürdigt.
"Mit dem Seligen Nikolaus Groß gedenken wir heute all derer, die vor 75 Jahren in Berlin-Plötzensee durch den Strang hingerichtet und im Zuge ihres Widerstandes gegen die Nationalsozialisten, wann und wie auch immer, brutal zu Tode gekommen sind", sagte der Bischof bei einem Gottesdienst am Donnerstagabend im Essener Dom. "Sie alle verbindet das Zeugnis für die Wahrheit des Gewissens und die Freiheit der menschlichen Person." Wichtige Quellen für das Handeln von Groß seien sein Glaube und seine Verbindung zur Kirche gewesen.
Ein vielseitiger Mensch mit Mut
Nikolaus Groß war Bergmann, Journalist und Arbeiterführer aus dem Ruhrgebiet. Nach dem Attentatsversuch auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 wurde er als Mitwisser am 12. August 1944 verhaftet. Der Volksgerichtshof unter Roland Freisler verurteilte ihn am 15. Januar 1945 in Berlin zum Tode; am 23. Januar 1945 wurde er in Plötzensee durch Erhängen hingerichtet.
Papst Johannes Paul II. sprach den siebenfachen Familienvater am 7. Oktober 2001 in Rom selig. In Hattingen-Niederwenigern, wo Groß am 30. September 1898 geboren wurde, ist ihm ein Museum gewidmet. Im Essener Münster ist die südliche Seitenschiffskapelle seit 2004 Groß geweiht.
Ein Hörspiel zum Gedenken
Zum 75. Todestag von Groß hat das Ruhrbistum ein Hörspiel produziert, das in 17 Folgen das Leben des NS-Widerstandskämpfers sowie seine Haft, Verurteilung und Ermordung schildert. Auf der Internetseite unerschuetterlich.bistum-essen.de stehen die verschiedenen Folgen zum Download bereit.