Gedenkfeier zum 30. Jahrestag des Flugtagunglücks von Ramstein

Schock wirkt bis heute nach

Vielen Opfern und Hinterbliebenen falle es aufgrund ihres Alters und Gesundheitszustands schwer, noch an einer großen öffentliche Feier teilzunehmen. Nach der Katastrophe 1988 wurden erstmals Notfallseelsorge-Teams eingerichtet.

30 Jahre nach Ramstein-Flugtagkatastrophe  / © Oliver Dietze (dpa)
30 Jahre nach Ramstein-Flugtagkatastrophe / © Oliver Dietze ( dpa )

Eine Gedenkfeier erinnert am 28. August an die Opfer des Flugtagunglücks auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein vor 30 Jahren. An der Gedenkveranstaltung im rheinland-pfälzischen Ramstein-Miesenbach nehmen unter anderen die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Landtagspräsident Hendrik Hering sowie der ehemalige Ministerpräsident Kurt Beck (alle SPD) teil, wie Heiner Seidlitz, Mitinitiator der Nachsorgegruppe der Opfer und Hinterbliebenen, in Neustadt an der Weinstraße ankündigte.

Gedenkveranstaltung mit ökumenischem Gottesdienst

Die Gedenkveranstaltung am 28. August beginnt mit einem Empfang für Betroffene und Hinterbliebene im Mehrgenerationenhaus in Ramstein-Miesenbach. Darauf folgt ein ökumenischer Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Nikolaus. Anschließend ist den Angaben zufolge für Betroffene und Hinterbliebene ein Bustransfer von der Gedenkstätte für die Opfer an der Zufahrt der US-Airbase Ramstein zur Aufschlagstelle auf dem Gelände des Luftwaffenstützpunktes geplant.

Womöglich letzte große öffentliche Veranstaltung

Aufgrund des hohen Alters und des Gesundheitszustands vieler Betroffener werde wohl letztmals mit einer großen öffentlichen Feier an die Katastrophe erinnert, sagte Seidlitz. Bei dem Flugtagunglück am 28. August 1988 auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein kamen mehr als 70 Menschen ums Leben, als nach der Kollision dreier Jets einer italienischen Kunstflugstaffel eine Maschine in die Menge stürzte und explodierte.

Erstmals Nachsorgegruppe nach Katastrophe

Mehr als 1.000 der geschätzten rund 350.000 Besucher wurden verletzt, 450 von ihnen schwer. Nach der Katastrophe wurde erstmals in Deutschland eine Nachsorgegruppe eingerichtet, in der Opfer, Hinterbliebene und Helfer wie Polizisten, Rettungskräfte und Sanitätspersonal die Erlebnisse zu verarbeiten versuchten. Das Unglück gilt als wesentlicher Impuls für die Gründung von Kriseninterventions- und Notfallseelsorge-Teams.


Quelle:
epd
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