"Das Gefühl von Hilflosigkeit angesichts der Zerstörungskraft der Naturgewalten hat tiefe Wunden in den Seelen hinterlassen", schreibt Hollerich in einem am Freitag veröffentlichten Brief. Viele Menschen stünden vor großen Herausforderungen und fragten sich, wie es weitergehen solle. Zugleich zeige sich eine große Hilfsbereitschaft und Solidarität vieler Menschen, die "wie Lichtstrahlen im Dunkel der Zerstörung" hervorblitzten.
Hollerich appelliert an die Katholiken und fordert sie auf, "insbesondere in den betroffenen Orten zu schauen, wo sie gebraucht werden und wie sie Mut und Hoffnung geben können". Weiter betonte er, solche extremen Wetterereignisse stellten die Frage nach den Ursachen. Es sei Teil der christlichen Verantwortung, entschlossen gegen den Klimawandel vorzugehen. "Jeder von uns ist hier gefragt", so der Kardinal.
Gebet für Betroffene und deren Angehörige
An den Trierer Bischof Stephan Ackermann schreibt Hollerich, er sei erschüttert angesichts der steigenden Zahl an Toten und Verletzten in Deutschland und im Bistum Trier. Er bete für die Betroffenen und denke an die Familien, die Angehörige verloren haben oder um Vermisste bangen. "Ich denke auch an die vielen Verletzten und an alle, die Hab und Gut verloren haben, und hoffe, dass die Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft ihnen Kraft und Mut gibt für die schwierige Zeit des Neuanfangs."
In Luxemburg traf das Hochwasser vor allem Regionen um Sauer und Alzette. Unter anderem wurden an der Sauer, in der Grenzregion zu Deutschland, mehrere Dörfer überflutet sowie Teile von Luxemburg Stadt, Echternach, Ettelbrück und Vianden. Luftaufnahmen zeigen das Hochwasser in der Echternacher Altstadt rund um die Basilika; diese hat selbst eine leicht erhöhte Position und ragt aus dem Hochwasser heraus. Laut Kirchenangaben stand zeitweise die Krypta der Basilika unter Wasser. Dabei habe es sich aber um Grundwasser gehandelt; es sei kein größerer Schaden zu erwarten.