Der Kirchenvorstand der Kirchengemeinde St. Johannis im niedersächsischen Nordstemmen habe sich für einen personellen Neuanfang im Pfarramt ausgesprochen und befürworte einen Wechsel von Piehl auf eine andere Stelle, teilte der Kirchensprengel Hildesheim-Göttingen am Freitag in Hildesheim mit.
Piehl hatte sich im Gemeindebrief gegen Geschlechterdiversität gewandt. Sie sei nicht mit der Schöpfungsordnung vereinbar. Lebensmodelle, die nicht dem klassischen Bild einer Familie mit Mutter, Vater und Kind entsprechen, machte der Pastor für psychische Probleme bei Kindern verantwortlich.
Zudem berief sich der Geistliche auf den umstrittenen Evolutionsbiologen Ulrich Kutschera. Dieser musste sich wegen seiner Unterstellung, Homosexuelle hätten eine Neigung zum sexuellen Missbrauch von Kindern, bereits vor Gericht verantworten.
Vielfältige Gemeindearbeit soll im Vordergrund stehen
Nach der Veröffentlichung des Artikels im Gemeindebrief hatte es medial und auch in der Kirchengemeinde eine Vielzahl von kritischen Anfragen zum Inhalt des Artikels gegeben.
Piehls Vorgesetzter, Superintendent Christian Castel, sagte: "Die Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher hoffen, dass ein Neuanfang im Pfarramt dazu beiträgt, die Polarisierung, die in der Gemeinde in Folge des Artikels entstanden ist, zu überwinden. Künftig soll wieder die vielfältige Gemeindearbeit im Vordergrund stehen."
Über Piehls künftige Aufgaben sei die Landeskirche mit dem Pastor im Gespräch. Über die Vertretungsregelung für die Kirchengemeinde Nordstemmen wird der Kirchenkreis zeitnah informieren.