Christen in Pakistan wollen Altersgrenze für Glaubenswechsel

Gegen Zwangsverheiratung

Christliche Aktivisten in Pakistan haben erneut ein gesetzliches Verbot für den Glaubensübertritt von Minderjährigen gefordert. Es geht darum, Mädchen aus christlichen und hinduistischen Familien vor Entführung und Zwangsehen zu schützen.

Pakistanische Flagge / © Design_Bank (shutterstock)

Es sei "dringlich", dass die Regierung dem Vorschlag des Senatskomitees für Minderheitenrechte folge und das Alter für religiöse Konversionen auf 18 Jahre anhebe, heißt es in einem Schreiben der Organisation "CLAAS" (Center for Legal Aid Assistance and Settlement), das der vatikanische Pressedienst Fides am Mittwoch veröffentlichte.

Familien können nicht dagegen vorgehen

Durch Zwangskonversionen junger Frauen zum Islam, könnten diese nach der Entführung verheiratet werden, ohne dass die Familie der oft minderjährigen Mädchen rechtlich dagegen vorgehen könnte, da staatliche Stellen auf eine vorgebliche Freiwilligkeit des Glaubensübertritts verwiesen. "In manchen Fällen hat die Polizei den Eltern sogar erklärt, sie müssten glücklich darüber sein, dass ihre Tochter zum Islam konvertiert ist", so CLAAS-Direktor Nasir Saeed.

Auch die Gerichte würden oft rein auf Grundlage der mutmaßlich erzwungenen Freiwilligkeitsbekundungen der Mädchen entscheiden. "Die Richter missachten hier nationales und internationales Recht vollkommen und schaden damit dem ganzen Land", betonte Saeed.

Keine Unterstützung des Ministers

Der Minister für religiöse Angelegenheiten des mehrheitlich konservativ-islamischen Pakistan, Noorul Haq Qadri, unterstützt das Verbot der minderjährigen Konversion demnach nicht. So habe er beim jüngsten Treffen des nationalen Komitees erklärt, ein Glaubenswechsel, auch unter 18 Jahren, sei eine persönliche Entscheidung. Hochzeiten mit Minderjährigen hingegen seien ein eigenes Thema und müssten zunächst im Rat für Islamische Ideologie besprochen werden.


Quelle:
KNA
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