Mit verringerter Teilnehmerzahl in Torre Pelice bei Turin sowie auf einer Online-Plattform. Eröffnet wird die Synode mit einem Gottesdienst unter Leitung des aus Osnabrück stammenden Pfarrers Winfrid Pfannkuche. Dabei sollen ein Pfarrer und eine Diakonin ordiniert werden.
Wie erst jetzt bekannt wurde, hatte Papst Franziskus bereits im Juli zum Auftakt der Synodenvorbereitung eine Grußbotschaft geschickt. Darin äußerte er sich "dankbar für die fruchtbare gegenseitige Öffnung und das Wissen umeinander, das die Beziehungen zwischen Waldensern und Katholiken voranbringt".
Alle Christen sollten "großzügig auf dem Weg zu voller Einheit weitergehen". Auf der Tagesordnung der Synode der Union der waldensischen und methodistischen Kirche steht eine Reflexion über protestantisches Zeugnis in einer Gesellschaft nach der Pandemie, ökumenische Botschaften sowie Fragen der Evangelisierung, Diakonie, Minderheitenschutz, Gesundheit und Klima.
"Next generation EU?"
Ein traditionell offener Abend am Montag widmet sich dem Thema "Next generation EU? Junge Menschen und Europa zwischen dem Traum vom Aufschwung und dem Risiko der Marginalisierung" Die Waldenser wurden von dem Lyoner Kaufmann Petrus Waldes (1140-1206) gegründet.
Die Gemeinschaft gehörte zu einer der ersten kirchlichen radikalreformerischen Bewegungen in Westeuropa. Sie betonen das Gebot der Armut, besonders für Amtsträger. Die Päpste hatten die Anhänger dieser frühen evangelikalen Glaubensgemeinschaft über Jahrhunderte als Häretiker unterdrückt und verfolgt.
Als Franziskus um Vergebung bat
Bei einem Besuch 2015 in Turin hatte Franziskus als erster Papst eine Kirche der Waldenser besucht und dabei auch um Vergebung für früheres Unrecht gebeten. Nach eigenen Angaben zählen die Waldenser heute weltweit rund 100.000 Mitglieder; viele von ihnen leben in Italien.
In Rom betreiben sie eine Theologische Fakultät. Zusammen mit der evangelischen Kirche in Italien und der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio gehören die Waldenser zu den Organisatoren von humanitären Korridoren. Über diese verschaffen sie in Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden besonders gefährdeten Flüchtlingen eine sichere und legale Einreise nach Italien.