Staatsanwaltschaft ermittelt nach Corona-Ausbruch in Bibelschule

Gemeinsames Singen könnte Ursache sein

In der freikirchlichen konfessionsübergreifenden Bibelschule in Bad Gandersheim sind rund die Hälfte der 252 getesteten Schüler und Schülerinnen infiziert. Das öffentliche Leben ist im Landkreis stark eingeschränkt worden.

Glaubenszentrum Bad Gandersheim im Landkreis Northeim / © Swen Pförtner (dpa)
Glaubenszentrum Bad Gandersheim im Landkreis Northeim / © Swen Pförtner ( dpa )

Nach einem Corona-Ausbruch im Glaubenszentrum Bad Gandersheim untersucht nun die Braunschweiger Staatsanwaltschaft den Fall. Von Amts wegen werde in den kommenden Wochen wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt, sagte die Erste Staatsanwältin Julia Meyer. Bei dem Ausbruch haben sich nach Angaben des Landkreises Northeim 125 der insgesamt 252 getesteten Schüler und Mitarbeiter infiziert. Das Glaubenszentrum umfasst eine freikirchliche konfessionsübergreifende Bibelschule und ein Konferenzzentrum.

Einschränkung des öffentlichen Lebens

Im dem gesamten Landkreis in Niedersachsen sind eigenen Angaben zufolge derzeit insgesamt 144 Menschen akut mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert. Über den Ursprung des Ausbruchs hat der Landkreis noch keine validen Erkenntnisse. Es bestehe lediglich die Vermutung, dass das Virus beim gemeinsamen Singen übertragen wurde, hieß es. Aufgrund der Lage hatte der Landkreis in Bad Gandersheim das öffentliche Leben stark eingeschränkt.

Immer wieder Infektionen in Freikirchen

Das Glaubenszentrum wurde 1975 von Mitarbeitern eines US-amerikanischen theologischen Seminars zunächst in Wolfenbüttel gegründet. In Deutschland ist es bereits auch in anderen Freikirchen zu mehrfachen Corona-Infektionen gekommen, so in einer Baptistengemeinde in Frankfurt am Main und einer freikirchlichen evangelischen Pfingstgemeinde in Bremerhaven und im Juli in einer freikirchlichen Mennonitengemeinde in Euskirchen.


Quelle:
epd