Gemischtes Echo im Erzbistum Paderborn auf Synodalen Weg

"In seiner Komplexität überfordert"

Der am Samstag beendete Reformprozess Synodaler Weg der katholischen Kirche in Deutschland ist im Erzbistum Paderborn auf ein gemischtes Echo gestoßen. Das betonten Teilnehmer der Synodalversammlung in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Fünfte Synodalversammlung in Frankfurt / © Maximilian von Lachner (SW)
Fünfte Synodalversammlung in Frankfurt / © Maximilian von Lachner ( SW )

Für das Erzbistum Paderborn nahmen Übergangsverwalter Michael Bredeck und die Weihbischöfe Matthias König, Dominicus Meier und Josef Holtkotte als Teilnehmer an der Synodalversammlung teil. In ihrer gemeinsamen Stellungnahme lobten sie das Projekt. Auch wenn dieses Format nach mehr als drei Jahren ende, "geht der Weg weiter und wird in anderer Weise fortgeführt".

Die Voten des Synodalen Wegs im Überblick

Die fünfte und letzte beschlussfassende Vollversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt (9. - 11. März) hat Beschlüsse zu Reformen in der katholischen Kirche gefasst. Insgesamt berieten die 210 Delegierten von Donnerstag bis Samstag zehn Papiere. Acht Texte wurden in Zweiter Lesung verabschiedet. Ein Text wurde zur Weiterbearbeitung in den noch zu gründenden Synodalen Ausschuss überwiesen. Ein Text passierte die Erste Lesung und ist deswegen noch nicht final beschlossen.

Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) fasst wesentliche Inhalte und Abstimmungsergebnisse zusammen.

Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )

Der Synodale Weg sei von einer hohen Emotionalität bei vielen Beteiligten geprägt gewesen, so die Geistlichen. "Wir müssen eingestehen, dass er in seiner Komplexität manche auch überfordert hat." Jetzt komme es darauf an, die vorliegenden Ergebnisse ernst zu nehmen und die gemachten Erfolge nicht klein zu reden.

"Kompromisse haben weh getan"

Auch die Vertretung der katholischen Laien lobte Fortschritte. "Aber wir blicken auch kritisch auf diese Zeit zurück", erklärten die Vorsitzenden des Diözesankomitees im Erzbistum Paderborn, Nadine Mersch und Jan Hilkenbach. "Einige inhaltliche Kompromisse haben wirklich weh getan. So haben wir zwar den Einsatz für die Zulassung von Frauen zum Diakonat beschlossen, aber uns leider nicht zur Priesterinnenweihe positioniert", so Mersch.

Die Einführung von Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare und geschiedene Wiederverheiratete werde sich indes konkret auswirken. Stark sei auch die Beteiligung aller Gläubigen an Predigt und Spendung der Sakramente wie die Taufe, ergänzte Hilkenbach.

Konkrete Reformen im DBK-Bereich

Aus dem Erzbistum wurden Finja Weber, Michaela Labudda und der Theologe Rüdiger Althaus in den 74 Mitglieder zählenden Synodalen Ausschuss gewählt, der die noch nicht erledigten Aufgaben des Reformprojekts fortführen soll. Zudem soll der Ausschuss die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten, in dem Bischöfe und Laien ihre Gespräche fortsetzen wollen.

Für den Bereich der Deutschen Bischofskonferenz beschloss der Synodale Weg konkrete Reformen: So soll Frauen und nicht geweihten Männern künftig die Predigt in Gottesdiensten gestattet sein. Es soll Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare geben. Zudem sprach sich die Synodalversammlung dafür aus, den Papst zu bitten, den Pflichtzölibat für Priester neu zu prüfen.

Quelle:
KNA