Die Zukunft der Kirchen liegt laut der Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Beate Gilles, in der Ökumene. "Um zukunftsfähig zu sein, um der nächsten Generation willen, ist es wichtig, dass wir uns zusammentun", sagte sie am Donnerstag in Dresden beim Festakt zum 75-jährigen Bestehen der Evangelischen Akademie Sachsen. "Uns gehen ja nicht nur die Gelder, sondern auch die Menschen aus." Um die vielfältigen kirchlichen Angebote für möglichst viele Menschen in allen Lebenslagen aufrechtzuerhalten, sei eine ökumenische Perspektive unumgänglich.
Der Vizepräsident der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Stephan Schaede, betonte zugleich: "Wir betreiben keine
Notstands-Ökumene, sondern wir sind ökumenisch aus innerem Antrieb. Ökumene ist eine Verpflichtung für jeden der christliche Kirche ernst nimmt." Wichtig sei aber auch eine streitbare Ökumene: "Wir müssen ehrlich über das diskutieren, was uns eint und was uns trennt." Eine "Schummel-Ökumene" sei nicht hilfreich.
Bischof: "Ort der Menschenliebe"
Der sächsische Landesbischof Tobias Bilz würdigte die Evangelische Akademie als "Ort der Menschenliebe", jeder sei willkommen, egal ob gläubig oder nicht. Es gehe nicht nur darum, Räume für Diskurs zu bieten, sondern das Wort Gottes zur Geltung zu bringen. "Akademiearbeit strahlt eine Liebe zum Leben aus. Das ist auch eine Chance für unsere Kirche, sich gastfreundlich zu sein - auf hohem Niveau." Wichtig sei, es sich auf andere zuzubewegen: "Unsere Akademien sind eine Gegenbewegung zum vielerorts beobachteten Rückzug."
Er freue sich außerordentlich auf den Ausbau der Kooperation mit der katholischen Akademie, so Bilz. Die Evangelische Akademie Sachsen und die Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen prüfen derzeit die Gründung einer gemeinsamen Akademie. Es wäre die erste ökumenische Akademie in Deutschland, getragen von einer evangelischen Landeskirche und einem katholischen Bistum.