Landesbischof Kopp ist neuer Ökumene-Sprecher der EKD

"Gemeinsam zu Fortschritten kommen"

Die Ökumene mit der katholischen Kirche liegt bei der evangelischen Kirche bald in einer Hand. Nach den lutherischen Landeskirchen bestimmt nun auch die ganze EKD Landesbischof Christian Kopp zum Catholica-Beauftragten.

Landesbischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, Christian Kopp / © Heike Lyding (epd)
Landesbischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, Christian Kopp / © Heike Lyding ( epd )

Der bayerische Landesbischof Christian Kopp ist ab nächstem Jahr der evangelische Zuständige für den Dialog mit der katholischen Kirche. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat ihn zum Catholica-Beauftragten berufen, wie die EKD am Mittwoch mitteilte. 

Kopp wurde im September bereits von der Bischofskonferenz und Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) zu deren Catholica-Beauftragten ernannt. Nach Angaben der EKD sind diese beiden Ämter nun erstmals in einer Person vereint. Der 60-jährige übernimmt außerdem den evangelischen Vorsitz im Kontaktgesprächskreis von Deutscher Bischofskonferenz und EKD.

"Die Gläubigen an der Basis erfreuen"

"Als Bischof in Bayern kann man gar nicht anders als ökumenisch unterwegs sein", sagte der Landesbischof zu seiner Berufung. "Ich freue mich darauf, meine praktischen Erfahrungen in die Gespräche mit unseren katholischen Schwestern und Brüdern einzubringen. Ich hoffe sehr, dass wir gemeinsam zu Fortschritten kommen, die nicht nur die Theologietreibenden erfreuen, sondern vor allem die Gläubigen an der Basis, die oft viel weniger konfessionell denken."

Kopp steht seit November 2023 als bayerischer Landesbischof der zweitgrößten evangelischen Landeskirche vor. Als Catholica-Beauftragter der EKD löst er den Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, ab, der das Amt Ende des Jahres mit Eintritt in den Ruhestand niederlegen wird.

Ökumene

Der Begriff "Ökumene" stammt aus dem Griechischen und heißt wörtlich übersetzt "die ganze bewohnte Erde". Gemeint sind die Bemühungen um die Einheit aller getrennten Christen. Die Ökumenische Bewegung ging zunächst von evangelischer Seite aus; als Beginn gilt die Weltmissionskonferenz von Edinburgh im Jahr 1910. Sie führte 1948 zur Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen (Weltkirchenrat, ÖRK) mit Sitz in Genf. Ihm gehören heute 349 reformatorische, anglikanische und orthodoxe Kirchen mit 560 Millionen Christen in 110 Ländern an.

Bewegung in der Ökumene / © Paul Sklorz (KNA)
Bewegung in der Ökumene / © Paul Sklorz ( KNA )
Quelle:
KNA