Generalvikar erklärt Veränderungen im Diözesanpastoralrat

Junge Menschen werden hineingelost

Das wichtigste pastorale Beratungsgremium wird verändert und neu aufgestellt. Ziel ist es das Gremium vielfältiger und offener zu gestalten. Wie das aussehen soll, erklärt der Generalvikar des Erzbistums Köln, Guido Assmann.

Blick vom Balkon des Domforums auf den Kölner Dom sowie auf eine Pressekonferenz mit Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln (Archiv) / © Theo Barth (KNA)
Blick vom Balkon des Domforums auf den Kölner Dom sowie auf eine Pressekonferenz mit Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln (Archiv) / © Theo Barth ( KNA )

DOMRADIO.DE: Es gibt einen neuen Diözesanpastoralrat des Erzbistums Köln, ein Gremium, das unseren Kardinal berät. Was verändert sich? 

Msgr. Guido Assmann ist seit September 2020 Dompropst in Köln / © Beatrice Tomasetti (DR)
Msgr. Guido Assmann ist seit September 2020 Dompropst in Köln / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Monsignore Guido Assmann (Kölner Dompropst und Generalvikar des Erzbistums Köln): Als der Kardinal als Erzbischof nach Köln gekommen ist war es ihm sehr wichtig, den Diözesanpastoralrat so aufzustellen, dass er die Breite des Volkes Gottes darstellt. Und wir wollen das jetzt noch ein bisschen weiterentwickeln, so dass im künftigen Diözesanpastoralrat für fünf Jahre Menschen sitzen, die den Bischof beraten. 

Neu wird sein, dass neben denen, die auf jeden Fall zu Gremium gehören auch künftig bis zu 18 Menschen in das Gremium hineingelost werden. Man kann sich bewerben, und so wird das Volk Gottes gut vertreten sein von Männern und von Frauen, von Jungen und von Alten. Auch vielleicht von denen, die bisher in keinem Gremium gesessen haben und gar nicht die Chance bisher hatten, den Bischof zu beraten. Und darin liegt, glaube ich, eine ganz große Chance.

DOMRADIO.DE: Was war die Hauptmotivation der Bistumsleitung, die Zusammensetzung zu überarbeiten? 

Guido Assmann

"Es werden künftig mindestens sechs in diesem Gremium sitzen, die unter 30 Jahre alt sind."

Assmann: Die Vielfalt und der Gedanke der Synodalität. Als Volk Gottes sind wir ja nicht nur einige wenige, die sowieso in den Gremien sitzen. Wir wollen dort auch junge Menschen hineinbekommen. Es werden künftig mindestens sechs in diesem Gremium sitzen, die unter 30 Jahre alt sind, die sich bewerben können und gelost werden. 

Diejenigen, die ausgelost werden, sollen eine gute Aufteilung zwischen Frauen und Männern sein und Stadt und Land sollen gut vertreten sein. Ich finde, dass das eine spannende und gute Idee ist und ich hoffe, dass sich viele Menschen wiederfinden und sagen: "Es ist gut, dass wir im Erzbistum Köln so gut untereinander und so gut mit dem Erzbischof im Gespräch sind."

DOMRADIO.DE: Ich habe mit einigen gesprochen, die jetzt möglicherweise nicht mehr dabei sein werden, zum Beispiel Stadt- und Kreisdechanten. Die sagten, dass man mit ihnen davor nicht darüber gesprochen hätte. Ist das richtig? 

Assmann: Der Erzbischof hat es angekündigt. Alle Gruppen, die bisher im Gremium drin waren, werden auch künftig vertreten sein. Allerdings wird das Gremium nicht mehr so bestehen wie bisher. Der Erzbischof lädt dieses Gremium alle sechs bis acht Wochen nach Köln zu einer Beratung ein. Also haben auch alle anderen Gremien, ob Diözesanrat, die Stadt- und Kreisdechanten, die Pfarrerkonferenz, die Gemeinderäte, die Verbände, einen unmittelbaren Zugang zum Erzbischof. Ich glaube, wir sind da ganz gut aufgestellt. 

DOMRADIO.DE: Wie geht es jetzt konkret los? 

Guido Assmann

"Nicht, dass wir nur Tagesordnungspunkte abarbeiten, sondern dass wir uns zusammen überlegen, was Gott möchte."

Assmann: Wir werden jetzt erstmal Werbung machen, dass die Menschen Freude und Lust darauf bekommen, sich zu bewerben, um in diese Lostrommel hinein gelegt zu werden, sodass wir im Spätsommer wissen, wie sich das Gremium zusammensetzt. Die erste Sitzung ist für November geplant. Und dann werden wir miteinander überlegen, in welchem Rhythmus wir uns treffen und in welcher Form wir zusammenarbeiten und wie wir geistlich miteinander arbeiten. Nicht, dass wir nur Tagesordnungspunkte abarbeiten, sondern dass wir uns zusammen überlegen, was Gott möchte. 

Wie soll die Kirche von Köln heute das Evangelium leben? Wie soll die Kirche zu den Menschen kommen? Wie soll der Glaube gelebt werden, so dass wir miteinander beten, dass wir uns als geistliche Menschen wahrnehmen und als Getaufte und Gefirmte unsere Verantwortung wahrnehmen? Darin liegt auch eine große Chance in diesem Gremium. Ich freue mich da wirklich drauf. 

Das Interview führte Ingo Brüggenjürgen.

Erzbistum Köln geht innovative Wege bei der Zusammensetzung des neuen Diözesanpastoralrats

Das wichtigste pastorale Beratungsgremium des Erzbischofs, der Diözesanpastoralrat (DPR), wird weiterentwickelt und neu aufgestellt. Ziel ist es, das Gremium vielfältiger und offener zu gestalten. "Bereits bei meinem Amtsantritt in Köln vor zehn Jahren war es mir sehr wichtig, den DPR als den Ort zu stärken, wo wir als Kirche von Köln das Miteinander von Laien und Priestern, von unterschiedlichen Gruppen und Gemeinschaften einüben und daraus nach guten Wegen in die Zukunft suchen", stellt Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln, die Bedeutung des DPR heraus.

Tagung des Diözesanpastoralrats (Erzbistum Köln Presse)
Quelle:
DR