An der Spitze der Deutschen Bischofskonferenz übernimmt Bischof Georg Bätzing das Steuer. Ausgerechnet der Bischof von Limburg. Limburg, das kleine Bistum, welches weltweit durch die Amtsführung von Bischof Tebartz von Eltz für Schlagzeilen sorgte. Damals wie heute übernimmt Bätzing ein schwieriges Amt. Aber der mutige Kirchenmann kneift nicht, sondern übernimmt auch jetzt wieder Verantwortung. Klar, die Bischöfe haben ihn zu ihrem neuen Sprecher gewählt – aber für Georg Bätzing ist da noch einer, der ihn ins Rennen schickt: Sein tiefer Gottesglaube, den er nicht wie eine Monstranz vor sich her trägt, weist ihm den Weg. Gibt ihm Halt – gerade auch in stürmischen Zeiten. Er selbst ist alles andere als schnell aufbrausend. Eher ein ruhiger Vertreter – einer, der gut zuhören kann. Das mag ihm helfen, die auseinanderstrebenden Stimmen der Bischofskonferenz zusammenzuführen. Als gut organisierter Kirchenmanager, der weiß was er will, wird er sich dabei sicher nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.
Nein, der Neue an der Spitze ist kein lieber Grüß-Gott-Onkel. Gleich in seinem ersten Statement betont er, dass Kirche reichlich Veränderungsbedarf habe. Bei den kirchlichen Dauerbrenner-Themen Zölibat und Frauen ist er nicht päpstlicher als der Papst und gilt so als Reformer. Ein Herzensanliegen ist ihm seit langem die Ökumene. So hat er als Vorsitzender des Ökumenekreises der Bischöfe betont, dass er in Fragen des gemeinsamen Abendmahls zwar die Meinung des Lehramtes vertritt – aber eben als Theologe auch sieht, dass es nach aktuellem Forschungsstand schon bald möglich wäre, sich gegenseitig zur Mahlgemeinschaft an den Tisch des Herrn einzuladen. Als gastgebender Bischof beim Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt kommt das Thema garantiert wieder auf den Tisch. In einer Zeit, wo die Gläubigen zunehmend mit den Füßen abstimmen, wird er als Moderator und Präsidiumsmitglied auch beim Synodalen Weg als mutmachender Schrittmacher gebraucht. Aber der neue Neue an der Spitze der Bischöfe weiß aus seinen Erfahrungen, daß kirchliche Wege Zeit brauchen. Aber eben auch Aufbruch und Bewegung. Dafür steht Bischof Georg Bätzing, der neue Steuermann im katholisch-bischöflichen Ruderboot.