Familienbund fordert mehr Abgaben von Kinderlosen

Gerechtigkeitslücken schließen

Kinderlose sollten nach Ansicht des Familienbundes der deutschen Katholiken stärker zur Kasse gebeten werden. Damit unterstützt der Verband einen Vorschlag von Gesundheitsminister Jens Spahn, Kinderlose stärker zu belasten.

 (DR)

"Sie sollten entsprechend ihrer größeren Leistungsfähigkeit mehr zahlen", schreibt Familienbund-Präsident Ulrich Hoffmann in einem Beitrag für die Tageszeitung "Welt" (Freitag).

"Möglich werden könnte das im Sozialversicherungssystem durch Kinderfreibeträge wie im Steuerrecht", so Hoffmann. Derzeit seien Eltern doppelt belastet. Sie zahlten in die Sozialversicherungskassen und leisteten außerdem die Erziehungsarbeit für ihre Kinder, begründet Hoffmann seine Haltung. Derzeit profitierten vor allem Kinderlose vom Sozialversicherungssystem.

Gerechtigkeitslücken schließen

Sie erhielten hohe Leistungen aus dem System, ohne selbst künftige Beitragszahler heranzuziehen. Eltern, die noch unterhaltspflichtig seien, müssten entlastet werden, fordert Hoffmann, "und zwar in allen Zweigen des Sozialversicherungssystems".

Bei alldem könne es nicht um eine Frontstellung zwischen Familien und Kinderlosen gehen. Dennoch müssten die heute im System klaffenden Gerechtigkeitslücken geschlossen werden, so Hoffmann.

Spahn (CDU) hatte vor rund zwei Wochen gefordert, dass Kinderlose künftig mehr Pflege- und Rentenbeiträge zahlen sollten, um ihren Teil zum Generationenvertrag beizusteuern. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (beide SPD) hatten das abgelehnt.


Quelle:
KNA