In den hintereinander folgenden Zivilprozessen am 14. Mai geht es um Schmerzensgeldansprüche gegen die katholische Diözese im Zuge der Amtshaftung. Einen entsprechenden Bericht der "Aachener Zeitung" bestätigte eine Gerichtssprecherin am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Forderungen belaufen sich auf über 800.000 Euro
Demnach geht es um drei Männer, die in ihrer Kindheit und Jugend von Priestern missbraucht worden sein sollen. Ein in der Region Aachen wohnender Betroffener fordere 680.000 Euro. Im kirchlichen System der Zahlungen in Anerkennung des Leids habe er 80.000 Euro sowie 7.500 Euro für Psychotherapiekosten erhalten.
Ein anderer Betroffener aus Nettetal, der von der Kirche bislang 10.000 Euro erhalten habe, fordere 180.000 Euro Schmerzensgeld. Über die Klage des dritten Opfers gebe es keine Informationen.
Kenntnis über Missbrauchstaten
Die Kläger begründen ihre Ansprüche gegen das Bistum damit, dass es von den Missbrauchstaten gewusst, aber nichts dagegen unternommen habe. Im Fall des Betroffenen aus Nettetal hatte die Diözese die Einrede der Verjährung geltend gemacht. Zugleich bot es dem Mann ein gerichtliches Mediationsverfahren an.
Der Aachener Bischof Helmut Dieser legt Wert darauf, dass sich Betroffene und Bistum nicht untereinander, sondern vor einer neutralen Instanz einigen. Einem Mediationsverfahren müsste aber zunächst das Gericht und dann auch der Kläger zustimmen.