Sie sei enttäuscht, dass "die deutschlandweiten Proteste von Frauen weder auf der Tagesordnung der Vollversammlung standen noch im abschließenden Pressebericht Erwähnung finden", erklärte die Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Mechthild Heil, am Donnerstag zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Bischöfe in Fulda.
"Wir bringen uns mit unserer Hoffnung, unseren Fragen und möglichen Antworten in den synodalen Weg ein. Gerne stehen wir den Bischöfen auch beratend zur Seite", sagte Heil.
Der Umstand, dass Bischöfe jetzt offen den Zugang von Frauen zu Diensten und Ämtern ansprächen und eine Diskussion zuließen, sei "als positive Entwicklung hin zu einer Enttabuisierung und größeren Offenheit zu werten".
Neue Dynamik spürbar
Reinhard Kardinal Marx habe in seinem Pressebericht betont, dass der "synodale Weg" die Kirche verändern werde und ohne Reformen nicht denkbar sei, sagte Heil.
"Wir hoffen, dass diese Reformen weit genug gehen, um zu einer echten Erneuerung der Kirche beizutragen. Wir müssen weg von den verkrusteten Machtstrukturen, weg vom Ausschluss von Frauen und weg von der alten Sexualmoral."
Spürbar sei derzeit eine neue Dynamik, fügte die Bundesvorsitzende hinzu. "Die Menschen haben das Gefühl, dass sich jetzt etwas verändern kann. Wir erwarten, dass es, wie von Kardinal Marx angekündigt, keinerlei Sprech- und Denkverbote geben wird."
Ihr sei bewusst, dass die Bischöfe nicht alles im Alleingang entscheiden könnten. "Ihr Votum als das einer mächtigen und einflussreichen katholischen Kirche können sie aber sehr wohl in Rom einbringen."