Gestohlene Kunstwerke finden in ihre Kirchengemeinden zurück

Aus Auktion zurückgezogen

Drei gestohlene Kunstwerke aus dem Mittelalter kehren nach rund 50 Jahren in Kirchen des Erzbistums Köln zurück. Experten haben die drei spätmittelalterlichen Figuren im Kölner Auktionshaus Van Ham identifiziert.

Blick auf den Kölner Dom / © Elen Marlen (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom / © Elen Marlen ( shutterstock )

Dies teilten das Erzbistum und das Unternehmen am Dienstag mit. Van Ham habe die Figuren aus der Auktion zurückgezogen und werde sie in der kommenden Woche an ihre Kirchengemeinden zurückgeben, hieß es. Die geschnitzten Altarskulpturen seien im 16. Jahrhundert gefertigt worden.

Meisterwerke Antwerpener Schnitzkunst

Zwei der Figuren, Maria Magdalena und der Heilige Nikodemus mit einer Dornenkrone in der Hand, stammen den Angaben zufolge aus einem Altaraufsatz der Kirche St. Pankratius in Bergheim-Paffendorf.

Dort seien sie im Sommer 1971 gestohlen worden. Die dritte Figur, ein Prophet, stamme aus dem geschnitzten Kreuzaltar der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Kleve. Auch hier seien 1972 und 1973 Meisterwerke Antwerpener Schnitzkunst entwendet worden.

Als Schenkung zurückgeben

Durch eine Zusammenarbeit mit niederländischen Kunsthändlern und Museen habe das Aktionshaus den Hinweis auf eine der Skulpturen aus dem Klever Kreuzaltar erhalten, erklärte Van Ham. Parallel habe ein Kunsthistoriker gemeinsam mit der Restaurierungswerkstatt des Rheinischen Amts für Denkmalpflege Brauweiler zwei weitere gestohlene Skulpturen identifiziert.

Das Aktionshaus habe die drei unter Denkmalschutz stehenden Skulpturen gekauft, um sie als Schenkung an die rechtmäßigen Eigentümer zurückzugeben, hieß es.

Erzbistum Köln

Das Erzbistum Köln zählt zu den bedeutendsten Diözesen in Deutschland. Mit rund 1,9 Millionen Katholiken hat es die meisten Mitglieder, gefolgt von Münster, Freiburg und Rottenburg-Stuttgart (je rund 1,8 Millionen). Das Vermögen liegt bei rund 3,8 Milliarden Euro. Damit liegt Köln auf Platz drei hinter Paderborn (7,15 Milliarden Euro) und München-Freising (6,1 Milliarden Euro).

Blick auf den Kölner Dom / © saiko3p (shutterstock)
Quelle:
epd