Gesundheitszustand des Papstes hat sich wieder leicht verbessert

Weiterer Termin abgesagt

Der Gesundheitszustand von Papst Franziskus scheint sich nach knapp zwei Wochen im Krankenhaus weiter zu bessern. Es wird nicht mehr von einer "kritischen" Situation gesprochen, aber für eine Entwarnung ist noch zu früh.

Autor/in:
Sabine Kleyboldt
Papst Franziskus war am Freitag nach einer Bronchitis in die Gemelli-Klinik eingeliefert worden / © Alessandra Tarantino (KNA)
Papst Franziskus war am Freitag nach einer Bronchitis in die Gemelli-Klinik eingeliefert worden / © Alessandra Tarantino ( (Link ist extern)KNA )

Der klinische Zustand von Papst Franziskus hat sich offenbar weiter leicht verbessert. Wie der Vatikan am Donnerstagabend mitteilte, erhält der 88-Jährige inzwischen den Sauerstoff nicht mehr ausschließlich über Schläuche, sondern mitunter über eine normale Atemmaske. Für eine Entwarnung sei es jedoch noch zu früh. Dies könne erst nach weiteren Tagen klinischer Stabilität geschehen. Unterdessen sagt der Vatikan geplante Termine weiter nur kurzfristig ab.

Menschen beten für Papst Franziskus vor der Poliklinik Agostino Gemelli / © Andrew Medichini/AP (dpa)
Menschen beten für Papst Franziskus vor der Poliklinik Agostino Gemelli / © Andrew Medichini/AP ( (Link ist extern)dpa )

Weiter hieß es, er habe in der Kapelle im Privatbereich im zehnten Stock der römischen Gemelli-Klinik gebetet und die Kommunion empfangen. Außerdem habe er gearbeitet. Franziskus befindet sich seit 14. März im Krankenhaus. Zum zweiten Mal in Folge ist in dem Kommunique nicht mehr von einer "kritischen" Situation die Rede. Über die Entwicklung der vor einigen Tagen festgestellten Lungenentzündung teilte der Vatikan diesmal nichts mit. Unterdessen wurde die für Samstag geplante Sonderaudienz abgesagt.

Angaben zum wöchentlichen Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz sowie zu dem für Aschermittwoch (5. März) vorgesehenen Gottesdienst mit dem Kirchenoberhaupt machte der Vatikan hingegen bisher nicht.

Sonderaudienzen zum Heiligen Jahr 2025 waren ursprünglich an mehreren Samstagen im Monat anberaumt, um mehr Besuchern eine Begegnung mit dem Papst zu ermöglichen. Zum großen Jubeljahr der katholischen Kirche werden rund 30 Millionen Menschen in Rom erwartet.

Gebet von Lutheranern, Beifall von der Linken

Nach wie vor bekunden viele Menschen dem Papst ihren Beistand. Die evangelisch-lutherische Gemeinde in Rom bete seit längerem für seine Genesung, sagte Pfarrer Michael Jonas der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Ich selber bin sehr zuversichtlich, weil ich seine wieder erkennbaren starken inneren Kräfte kenne. Dennoch ist die Lage ernst, und ich hoffe sehr, dass er mit Gottes Hilfe die gegenwärtige Lungenentzündung übersteht und sein Amt noch lange ausüben kann", so der seit 2018 amtierende Pfarrer. Die Gemeinde sei Franziskus in besonderer Weise wegen seines Besuches in der Christuskirche 2015 verbunden, sagte Jonas.

Mitgefühl für den erkrankten Papst gab es von Italiens linker Oppositionspartei, dem Partito Democratico (PD): Für den bei einer Sitzung in Rom geäußerten Genesungswunsch der Parteivorsitzenden Elly Schlein gab es langen Beifall der Delegierten. "Wir alle wissen, wie wichtig es ist, dass er bald zurückkehrt, damit er seiner Stimme in dieser von Konflikten, Spannungen und Kriegen geprägten Welt Gehör verschaffen kann", sagte Schlein, die sonst eher für Kritik an Positionen der Kirche etwa zur Abtreibung oder der Leihmutterschaft für homosexuelle Paare bekannt ist.

Längster Klinikaufenthalt seiner Amtszeit

Papst Franziskus (88) hatte bereits vor seiner Klinikeinlieferung am 14. Februar mehrere Wochen an einer Bronchitis laboriert. Im Gemelli wurde eine komplexe Infektion der Atemwege sowie eine beginnende beidseitige Lungenentzündung diagnostiziert. Zwischenzeitlich traten asthmatische Atemnot, eine leichte Niereninsuffienz und eine Blutarmut auf. Die Erkrankungen scheinen derzeit unter Kontrolle.

Postkarte mit Abbildung von Papst Franziskus / © Cineberg (shutterstock)

Bereits in jungen Jahren wurde Jorge Mario Bergoglio, wie der Papst aus Argentinien mit bürgerlichem Namen heißt, ein Teil des rechten Lungenflügels entfernt. Am 13. März 2013 wurde er zum Oberhaupt der rund 1,4 Milliarden Katholiken gewählt. In den letzten Jahren war er mehrfach aufgrund von Erkrankungen an Darm, Magen und Atemwegen in der Klinik, jedoch noch nie zuvor länger als elf Tage.