Finanzieller Hoffnungsschimmer für Rom-Pilger? Trotz seit Jahren steigender Touristenzahlen und Übernachtungspreise in der Ewigen Stadt gibt der Verband der religiösen Beherbergungsbetriebe in Italien am Mittwoch Entwarnung für Heilig-Jahr-Besucher. Zu dem größten katholischen Pilgerereignis werden über 30 Millionen Besucher 2025 in Italiens Hauptstadt erwartet.

Laut dem Verein für religiöse Gastfreundschaft bleiben die Preise in kirchlichen Häusern "erschwinglich". Den jetzt veröffentlichten Erhebungen zufolge kostet dort ein Doppelzimmer in der Stadt Rom durchschnittlich 86 Euro pro Nacht, ein Einzelzimmer 54 Euro. Das günstigste Doppelzimmer kostet 58 Euro, das teuerste 130. Die religiösen Einrichtungen in der Stadt haben eine jährliche Aufnahmekapazität für rund 2 Millionen Pilger.
Sinkende Preise außerhalb Roms
Auf dem Gebiet der Provinz Rom liegen die Preise religiöser Beherbergungsstätten im Schnitt bei 67 Euro für ein Doppelzimmer und 39 Euro für ein Einzelzimmer. In Latium außerhalb des römischen Gebietes belaufen sich die Durchschnittspreise auf 65 beziehungsweise 39 Euro.
Die Non-Profit-Organisation "Ospitalità e accoglienza religiosa in Italia" erfasst auf ihrem Portal über 3.100 kirchliche Übernachtungsmöglichkeiten in ganz Italien - das entspricht mehr als 50.600 Schlafplätzen. Zudem bietet sie großen Pilgergruppen Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Häusern an.
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Zum Heiligen Jahr erwarten knapp 40 Prozent der Häuser in Rom und Umgebung 15 bis 30 Prozent mehr Übernachtungsgäste, knapp 24 Prozent sehen eine Steigerung von 30 bis 50 Prozent. Rund 18 Prozent rechnen mit keinerlei Anstieg. Etwa die Hälfte der Beherbergungsbetriebe haben die aktuellen Buchungs- und Besucherzahlen "mehr oder weniger" erwartet. Besser entwickelt haben sie sich für knapp 16 Prozent der Häuser, schlechter für gut 18 Prozent.
Übernachtungsflaute im Januar
Anders sieht das bei anderen Unterkunftsmöglichkeiten für Touristen aus. Unlängst hatten italienische Hotel- und Tourismusverbände von einer überraschend verhaltenen Nachfrage nach Übernachtungen in Rom in den ersten Wochen des Jahres berichtet. Einige Anbieter hätten deswegen ihre zunächst stark erhöhten Zimmer-Preise für das Heilige Jahr wieder gesenkt. Der Präsident des römischen Hotelverbandes Federalberghi Roma, Giuseppe Roscioli, sieht die Entwicklung auch damit begründet, dass der religiöse Tourismus in der Regel nicht ausgabenstark sei.
Darüber hinaus steigt das Angebot von Übernachtungen außerhalb offizieller Hotels seit Jahren. Waren es 2021 rund 16.800 Ferienwohnungen und Pensionen, sind es aktuell mit 31.000 fast doppelt so viele Objekte für Kurzzeitvermietungen. Auch ihre Eigentümer beklagen sich derzeit über ausbleibende Buchungen. Im vergangenen Jahr verzeichnete Italiens Hauptstadt einen neuen Touristenrekord: 51,4 Millionen Übernachtungen und 22,2 Millionen Besucher kamen 2024 nach Rom.