Der Film solle nicht über DVD, Videodienste im Internet und international verbreitet werden, berichtet die französische Zeitung "La Croix" (Gelobt sei Gott) am Dienstag. Dem Missbrauchsdrama aus Lyon liegt die Geschichte des Lyoner Priesters zugrunde.
Sein Anwalt begründet das Vorgehen mit dem Erhalt der Unschuldsvermutung. Bislang hat noch kein Prozess gegen den Geistlichen stattgefunden.
Geschichte basiert auf Erzählungen mutmaßlicher Missbrauchsopfer
Der Priester hatte bereits ohne Erfolg im Februar versucht, den Kinostart zu verhindern und die Veröffentlichung auf die Zeit nach seinem Prozess zu verschieben. Das Gericht will über die erneute Klage am 26. Juni entscheiden.
Der Film nimmt sexuellen Missbrauch in der Kirche aus der Perspektive der Opfer in den Blick. Anhand von drei Erwachsenen zeigt Regisseur Francois Ozon, wie sich der Missbrauch, den sie als Pfadfinder oder Messdiener erlebten, auf ihr Leben auswirkte.
Die Geschichte basiert auf den Erzählungen mutmaßlicher Missbrauchsopfer aus Lyon. Regisseur Francois Ozon wurde auf der Berlinale für sein Missbrauchsdrama mit dem großen Preis der Jury ausgezeichnet.
Kardinal Barbarin wegen Nichtanzeige von Missbrauch verurteilt
Im März verurteilte ein Gericht den Lyoner Kardinal Philippe Barbarin wegen Nichtanzeige sexueller Übergriffe der im Film gezeigten Fälle. Barbarin legte Berufung gegen das Urteil ein und übergab die Leitung des Bistums für unbestimmte Zeit an den Generalvikar von Lyon, Yves Baumgarten.