"Inzwischen hat sich in dieser Hinsicht Manches gelockert und der Gottesdienstbesuch ist durchaus wieder möglich - natürlich unter Einhaltung der hygienischen Vorschriften", erklärte Ipolt in einem Hirtenbrief, der am Sonntag in den Gottesdiensten des ostdeutschen Bistums verlesen wurde.
"Darum halte ich eine Dispens vom Sonntagsgottesdienst jetzt nicht mehr für nötig, sondern ermutige Sie alle wieder zur Treue in der Mitfeier der sonntäglichen Eucharistie."
"Physische Anwesenheit ist doch etwas anderes"
Zugleich appellierte er, "auch, ängstliche und vielleicht besorgte Gemeindemitglieder zur Teilnahme am Sonntagsgottesdienst bewusst einzuladen". Sollte die Platzzahl in Kirche wegen des gebotenen Abstands nicht ausreichen, sollten die Menschen an einem Wochentag eine Heilige Messe mitfeiern, so Ipolt.
"Wir haben es alle in den letzten Monaten gemerkt: Die physische Anwesenheit bei der Eucharistiefeier ist doch etwas anderes, als eine Messe vor dem Fernsehen wirklich mitzufeiern", so der Görlitzer Bischof, der seinen Hirtenbrief auch auf dem neuen Youtube-Kanaldes Bistums verlas.
Corona und das Kirchenrecht
Görlitz ist nicht das erste Bistum, in dem das Sonntagsgebot wieder eingeführt wurde. Das Erzbistum Bamberg bestätigte auf Anfrage: "Die Dispens ist nicht mehr erforderlich, seitdem wieder Gottesdienste möglich sind."
Deshalb gelte laut Kirchenrecht: Wer aus "triftigem Grund nicht zur Messe gehen kann, soll beten, Schrift lesen oder zum Beispiel einen TV-Gottesdienst mitfeiern". Auch die Bistümer Fulda und Hildesheim haben laut Medien die Sonntagspflicht wieder in Kraft gesetzt.