"Doch durch sein gewöhnliches Leben erreichte er in Gottes Augen Außergewöhnliches", so das Kirchenoberhaupt in einer zum Gedenktag veröffentlichten Botschaft.
Josef sei durch sein "väterliches Herz" in der Lage gewesen, im Alltag Leben hervorzubringen. "Dessen bedürfen das Priestertum und das geweihte Leben" - besonders heute angesichts der Pandemie, betonte Franziskus. Der "Heilige von nebenan" sei ein Vorbild in Sachen geistliche Berufung. Seinem wachsamen "inneren Ohr" habe ein kleiner Hinweis genügt, um Gottes Stimme zu erkennen.
"Es gibt keinen Glauben ohne Wagnis"
"Gott liebt es nicht, sich auf spektakuläre Weise zu offenbaren und so unserer Freiheit Gewalt anzutun", heißt es weiter in der Papstbotschaft. Die Pläne würden behutsam übermittelt. "Und so, wie er es beim heiligen Josef tat, bietet er uns hohe und überraschende Ziele an." Um erfolgreich zu sein, brauche es nur den Mut, dem Willen Gottes zu folgen: "Es gibt keinen Glauben ohne Wagnis." Josef sei in diesem Sinne "ein Musterbeispiel" für das selbstlose Annehmen der Pläne Gottes.
Bereits mit einem im Dezember veröffentlichten Schreiben hatte Franziskus den Heiligen besonders gewürdigt. Zugleich rief er ein Gedenkjahr für ihn aus. Wie so viele stille Helden in der Pandemie sei der Ziehvater Jesu ein Vorbild an kreativem Mut und Bescheidenheit, Gehorsam, Zärtlichkeit und Verantwortung. Anlass des päpstlichen Schreibens "Patris corde" (Mit dem Herzen eines Vaters) vom 8. Dezember war die Erklärung Josefs zum Patron der Kirche vor 150 Jahren durch Papst Pius IX. (1846-1878).