Dies berichtet der asiatische Pressedienst Ucanews am Freitag. Einer der beiden Glockentürme der Kirche in der Hauptstadt des Unionsstaates Kayah im Osten von Myanmar sei zerstört worden.
Kampf gegen örtliche Widerstandsmilizen
Berichten zufolge hatte die Junta in dieser Woche im Kampf gegen örtliche Widerstandsmilizen die Luftangriffe und den Artilleriebeschuss auf Loikaw intensiviert. Die Vereinten Nationen schätzen, dass mindestens die Hälfte der Bevölkerung von Loikaw durch Kämpfe vertrieben wurde. Hilfsorganisationen wie die Caritas gehen von mindestens 170.000 Flüchtlingen im Kayah-Staat an der Grenze zu Thailand aus.
An Weihnachten waren bei einem Angriff der Armee in Kayah mindestens 35 Menschen getötet worden, darunter Frauen, Kinder und Mitarbeiter des Kinderhilfswerks "Save the Children". Myanmars Kardinal Charles Bo, Erzbischof von Yangon, appellierte an die Junta, "das Bombardement und den Beschuss unschuldiger Menschen, die Zerstörung von Häusern, Kirchen, Schulen und Kliniken einzustellen". Im benachbarten Kayin bombardierte die Luftwaffe in den Tagen vor Weihnachten Dörfer der ethnischen Minderheit der Karen.
Junta in Myanmar führt Mehrfronten-Bürgerkrieg
Die Junta in Myanmar führt einen Mehrfronten-Bürgerkrieg. Außer in Kayah und Kayin bekämpft die Armee auch in Sagaing und Chin den bewaffneten Widerstand gegen den Militärputsch vom 1. Februar 2021.
Vermehrt gibt es Berichte über brutale Massaker. Im Dorf U Nauk im Distrikt Sagaing sollen laut myanmarischen Medien in dieser Woche gefangene Widerstandskämpfer bei lebendigem Leib von Juntasoldaten verbrannt worden sein. Die Soldaten hätten zudem Häuser, Autos und Motorräder verbrannt sowie Lebensmittelvorräte und Arbeitsgeräte der Bauern zerstört.