Haft für argentinischen Bischof gefordert

Urteil am Freitag

Im Prozess gegen den argentinischen Bischof Gustavo Oscar Zanchetta wegen des Vorwurfs sexueller Übergriffe hat die Staatsanwaltschaft viereinhalb Jahre Haft gefordert. Zudem müsse der Geistliche sofort ins Gefängnis.

Insignien weltlicher Gerichtsbarkeit: Hammer, Justitia und Aktenstapel. / © Volker Hartmann (dpa)
Insignien weltlicher Gerichtsbarkeit: Hammer, Justitia und Aktenstapel. / © Volker Hartmann ( dpa )

Am Donnerstag wurden in der Verhandlung vor einem Gericht der Provinz Salta die Schlussplädoyers gehalten. Das Urteil soll am Freitagnachmittag deutscher Zeit ergehen.

Die Verteidigung plädierte laut kolumbianischen Medienberichten auf Freispruch. Zanchetta verzichtete auf ein letztes Wort. Örtlichen Medienberichten zufolge war er in den vergangenen Tagen in den nicht öffentlichen Sitzungen durch mehrere Zeugen belastet worden. Er selbst sprach demnach von einer Rachekampagne und beteuerte seine Unschuld.

Vorwurf sexueller Übergriffe

Den ehemaligen Bischof von Oran wird vorgeworfen, in seiner Zeit an der Spitze der Diözese Seminaristen sexuell belästigt zu haben. Der Geistliche wies die Vorwürfe bislang stets zurück. Eine ursprünglich für Oktober angesetzte Verhandlung war dem Vernehmen nach wegen fehlender Akten verschoben worden.

Zudem wird gegen Zanchetta wegen des Vorwurfs der Veruntreuung öffentlicher Gelder ermittelt. Dabei geht es Berichten zufolge um Zuweisungen der Provinzregierung Salta. Diese seien für die Restaurierung eines Pfarrhauses sowie eine Vortragsreihe im örtlichen Priesterseminar beantragt gewesen - was beides aber nie stattgefunden habe.

Nach seinem Rücktritt als Bischof von Oran 2017 war Zanchetta nach Rom berufen worden als Assessor bei der vatikanischen Vermögensverwaltung APSA. Nach einer vorübergehenden Suspendierung 2019 kehrte er 2020 auf diesen Posten zurück. Inzwischen hat er die Stelle laut Medienberichten wieder geräumt.

Quelle:
KNA