Darauf wies der Bischof am Sonntag beim Ökumenischen Schöpfungstag in Pappenheim hin. Eine Wirtschaft, die Umweltausbeutung nicht in den Griff bekomme und Ressourcen sowie Umwelt in hohem Maße verbrauche, zerstöre das Klima und bringe vielen Menschen Armut.
Fehlende Bereitschaft zum Teilen
Die mangelnde Bereitschaft zum Teilen sei ein Beleg dafür, dass in "unserem Wohlstand" viel Ungerechtigkeit stecke, sagte Hanke. "Der Hunger in Afrika kann bei uns seinen Anfang nehmen, in unseren Taschen und Vorratsräumen, in den Lebensmittelregalen und im Verbraucherverhalten derer, die auf der reichen Erdhälfte wohnen."
An der ökumenischen Vesper nahmen auch die evangelische Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern und Erzpriester Apostolos Malamoussis von der griechisch-orthodoxen Kirche in Deutschland als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Bayern teil.
"Unser tägliches Brot gib uns heute"
Angesichts der ökologischen und sozialen Krisen sei die Bitte im Vaterunser um das tägliche Brot immer noch aktuell und eine Aufforderung an jeden Menschen, betonte der Bischof. "Soll uns Gott unser aller Brot geben, bedeutet dies für viele, umzudenken und die Bereitschaft zum Teilen und zum gerechten Verteilen einzunehmen."
Die Bitte zeige aber auch, dass sich Gott nicht von seiner Schöpfung zurückgezogen habe. Sie sei vielmehr eine Aufforderung an die Christen, ihren materiellen Besitz als Geschenk zu betrachten.