Dieses beruhe auf Grundlage der "Pancasila" genannten fünf Prinzipien der Verfassung, zitiert der asiatische Pressedienst Ucanews (Dienstag) einen Sprecher des Ministeriums. An der Gestaltung des Programms sind demnach beteiligt der Rat der Ulemas - das höchste theologische Gremium des indonesischen Islam -, die Agentur zur Aufklärung über die Ideologie der Pancasila (BPIP) sowie die Antiterrorbehörde.
Die Teilnahme an dem Programm sei aber nicht verpflichtend. Der katholische Priester Benny Susetyo, Mitglied der BPIP, sieht in der Zertifizierung "kein Problem". "Religionsführer in Indonesien müssen Predigten halten, die die Werte der Pancasila und die interreligiöse Harmonie erhalten", so der frühere Beauftragte der Indonesischen Bischofskonferenz für ökumenische und interreligiöse Angelegenheiten.
Weltweit größte muslimische Bevölkerung
Indonesien ist das Land mit der weltweit größten muslimischen Bevölkerung. Zu den fünf Prinzipien der Pancasila gehört der "Glauben an den Allmächtigen Gott" - ohne diesen Gott aber ausdrücklich einer bestimmten Religion zuzuordnen. Die Pancasila definiert Indonesien als säkularen Staat.
Eine in den vergangenen Jahren erstarkte islamistische, vom Salafismus geprägte Bewegung bekämpft die Pancasila und hat die Errichtung eines islamischen Gottesstaates zum Ziel. Indonesiens Präsident Joko Widodo und sein Vize Ma'ruf Amin haben eine Reihe von Initiativen zur Bekämpfung des islamischen Fundamentalismus gestartet. Ma'ruf Amin ist ein konservativer islamischer Kleriker und früherer Vorsitzender des Rates der Ulemas.