Kölner Gemeinde veranstaltet Zirkus in einer Kirche

"Herz an Herz"

Zirkus in der Kirche? Geht das? Ab diesem Mittwoch wird in der Kölner Innenstadtkirche St. Michael der "Cirque Bouffon" bis Januar sein Programm "Coeur à Coeur" veranstalten. Auch an Weihnachten soll ein besonderer Gottesdienst stattfinden.

Seifenblasen-Show in einem Zirkus / © AdaCo (shutterstock)
Seifenblasen-Show in einem Zirkus / © AdaCo ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Warum haben Sie den "Cirque Bouffon" eingeladen, in der Kirche Sankt Michael zu gastieren?

Diakon Uli Merz (Mitbegründer der Gemeinde "Kirche für Köln"): Ich glaube, weil sich die Anliegen, die der Cirque Bouffon hat und die wir haben, ganz gut treffen. Beide sind darauf hin ausgerichtet, das Herz und die Seele von Menschen zu berühren und ihnen etwas Gutes zu tun. Das ist die Philosophie vom "Cirque Bouffon".

Mit ihrem Motto wollen sie die Herzen berühren und die Zeit entschleunigen. Und das ist eigentlich auch das, was Religion - wenn sie gut funktioniert - auch tut, also die Herzen, die Seelen berühren. Religion ist auch immer eine Unterbrechung des Alltags, ein Atemholenkönnen, Kraft finden und sich etwas Gutes tun.

DOMRADIO.DE: "Coeur à Coeur" bedeutet übersetzt Herz an Herz, so heißt das Programm. Und es geht da um eine Herzensangelegenheit?

Merz: Ja, absolut. Ich glaube, nach jetzt fast zwei Jahren Corona brauchen wir Dinge, die unserem Herzen gut tun. Das ist ein ganz starkes Anliegen. Da hat quasi jeder Mensch Sehnsucht, irgendwie mit Menschen verbunden zu sein und sich zu spüren, Gemeinschaft zu erfahren und einfach etwas Positives für sein Herz zu bekommen.

Es geht um irgendeinen positiven, guttuenden, heilsamen Input. Mit diesem "Herz an Herz" werden Herzen miteinander verbunden in dem, was da im Zirkus passiert.

DOMRADIO.DE: Also einfach mal auch vom Kopf her loslassen, sozusagen. Wird der Cirque Bouffon das schaffen?

Merz: Sie haben dazu ein zauberhaftes Konzept. Der Raum ist vor allem etwas ganz Besonderes. Wir kennen sonst Zirkus in Manegen, in Zelten und jetzt ist hier ein Zirkus in einer Kirche. Per se schon ein ganz ungewöhnlicher Ort.

Der Zirkus erzählt eine wunderbar poetische, verzauberte Geschichte. Es ist ein Weihnachtstraum und Weihnachten ist auch etwas, was die meisten Menschen von Kindheitstagen an emotional berührt. Da haben wir also alle irgendwie ein Gefühl für.

Das ist ein Eintauchen in das Gefühl von Weihnachten, in das, was Weihnachten bedeutet. Und das machen die ganz wunderbar mit tollen Artisten, mit einer einfachen und sehr schönen, blühenden Ausstattung. Das Ganze verzaubert einfach.

DOMRADIO.DE: Es wird auch ein Weihnachtsgottesdienst an Heiligabend mit dem Zirkus in Sankt Michael geplant. Werden dann auch während des Gottesdienstes Artisten auftreten?

Merz: Ja, das ist die Idee. Wir kooperieren super gerne mit Menschen, mit so einem Zirkus und möchten inhaltlich dann auch zusammenkommen. Das war von vornherein die Idee, dass wir an Heiligabend um 18 Uhr einen Weihnachtsgottesdienst mit Artisten gemeinsam gestalten. Das wird total spannend.

Wir haben noch keine Idee, wie das inhaltlich genau aussehen wird, weil wir das Programm auch noch nicht gesehen haben. Wir kennen die Philosophie dahinter und haben die Künstler*innen schon kennengelernt. Ganz tolle, engagierte Menschen. Das kann eigentlich nur großartig werden.

Das Interview führte Dagmar Peters.


Kölner Dom bei Nacht / © Hueseyin Bas (shutterstock)
Quelle:
DR