Das sagte der Generalsekretär von Care International, Wolfgang Jamann, im Deutschlandfunk. Dazu drohe eine schwere Cholera-Epidemie außer Kontrolle zu geraten. Jamann betonte, man stehe im Jemen vor "Untergangsszenarien".
Versorgung zusammengebrochen
Wegen der Kämpfe und Bombardierungen sei die Versorgung komplett zusammengebrochen. Auch die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen könnten sich nicht sicher fühlen. Sie versuchten, die Menschen mit sauberem Wasser und Nahrung zu versorgen. Das werde durch Blockaden aber oft verhindert.
Den Konfliktparteien fehlt nach Jamanns Worten der politische Wille, die Kämpfe zu beenden. Die internationale Gemeinschaft habe den Jemen zwar nicht völlig vergessen; doch würden die Ursachen nicht angegangen, und die Hilfen seien nicht ausreichend. Die Vereinten Nationen haben im Februar um 4,9 Millionen Dollar für Hilfen gebeten; rund die Hälfte sei bislang eingegangen.
Drohende Hungersnot
Laut UN-Angaben sind im Jemen sieben Millionen Menschen von einer Hungersnot bedroht. 70 Prozent der Bevölkerung benötigten Hilfe.
Schiitische Huthi-Rebellen kämpfen gegen die Truppen von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Diese werden von einer Koalition unter Leitung Saudi-Arabiens unterstützt.