Das Hilfswerk Missio Aachen richtete einen Hilfsfonds für Myanmar ein. Die Höhe bestimmt sich nach dem Bedarf der Missio-Partner, der aktuell vor Ort ermittelt wird. Die Welthungerhilfe stellte eine Summe von 100.000 Euro als Soforthilfe bereit.
"Die Menschen in Myanmar, die durch das Beben ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben, werden wir nun zunächst mit Lebensmittel sowie Kleidung, Hygieneartikel, Planen, Eimer, Decken und Seifen versorgen", sagte Cordula Wasser, Leiterin der Asienabteilung von Malteser International. "Unsere Mitarbeitenden berichten, dass das Beben im ganzen Land zu spüren war
Malteser International ist seit 1979 in Thailand und seit 1996 in Myanmar tätig. In Thailand übernimmt die Organisation die Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen an der Grenze zu Myanmar. In Myanmar arbeiten 180 Mitarbeiter daran, die Menschen im Gesundheits-, Wasser-, Hygiene- und Sanitärbereich zu versorgen.
"Erdbeben gefährdet die sehr prekäre Versorgungslage"
Der Missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener verwies darauf, dass Menschen in Myanmar "vom Regime der Militärjunta und den Folgen des Krieges ohnehin erschöpft" seien. "Das Erdbeben gefährdet nun die sehr prekäre Versorgungslage. Unsere Partner brauchen dringend unsere Hilfe", betonte er. Der Missio-Präsident hatte erst Anfang Januar mit einer Delegation Myanmar besucht.

Der Landesdirektor der in Bonn ansässigen Welthungerhilfe, Henry Braun erklärte: "Die Erdbeben treffen Menschen, die ohnehin geschwächt sind: Erst vor wenigen Monaten haben schwere Überschwemmungen die Region überflutet, auch der Bürgerkrieg im Land hat sich in den letzten Monaten intensiviert." Die Welthungerhilfe prüfe nun, die bereits laufende Unterstützung von Menschen in Not mit Nahrungsmitteln, Bargeld und Hygieneartikeln auszuweiten.
Das Beben mit einer Stärke von 7,7 hatte die Region am Freitagmittag (Ortszeit) erschüttert. Das Epizentrum lag offenbar nahe der Stadt Sagaing in Zentral-Myanmar. Auch im mehr als 1.000 Kilometer entfernten Thailand waren Erschütterungen zu spüren.
Offizielle Angaben zur Anzahl der Toten gab es aus den betroffenen Ländern zunächst nicht. Nach Medienangaben starben mindestens 20 Menschen in Myanmar, drei weitere in Thailand.