Hilfswerk bringt Bürgerkrieg in Syrien in Erinnerung

Die fast vergessene Krise

Das internationale katholische Hilfswerk "Kirche in Not" hat an den seit elf Jahren dauernden Krieg in Syrien erinnert. Dieser dürfe angesichts des Kriegs in der Ukraine nicht vergessen werden, heißt es in einer Erklärung.

Ein junger Mann steht in der Ruine eines zerbombten Hauses in Aleppo (Syrien) / © Jean-Matthieu Gautier (KNA)
Ein junger Mann steht in der Ruine eines zerbombten Hauses in Aleppo (Syrien) / © Jean-Matthieu Gautier ( KNA )

Darin wird über eine extreme Not der Bevölkerung und der christlichen Minderheit im Land berichtet. Das Hilfswerk sprach sich außerdem für ein Ende der Sanktionen aus, die vor allem bedürftige Menschen träfen.

Schreckliche Traumata erlitten

Die Sorge der Partner in Syrien sei hoch, berichtete "Kirche in Not"- Projektdirektorin Regina Lynch. In dem Land lebten mindestens 90 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze.

Blick von der maronitischen Kathedrale von Aleppo in Syrien / © Jean-Matthieu Gautier (KNA)
Blick von der maronitischen Kathedrale von Aleppo in Syrien / © Jean-Matthieu Gautier ( KNA )

Hinsichtlich der Situation der Christen berichtete Lynch, dass viele von ihnen in den vergangenen elf Jahren schreckliche Traumata erlitten hätten. "Sie haben Angehörige verloren, extreme Gewalt erlebt und wurden mit dem Tod bedroht, weil sie Christen geblieben sind."

Dazu komme eine "galoppierende Inflation", so die Projektdirektorin.

Hilfe bei den Kirchen suchen

Die Menschen könnten sich keine Medikamente mehr leisten, keine Operation, keine Milch für die Kinder. Sogar diejenigen, die Verwandte im Ausland hätten, könnten wegen des Bankenembargos kein Geld bekommen.

Sie zahlen den höchsten Preis: Kinder in Syrien / © ZouZou (shutterstock)
Sie zahlen den höchsten Preis: Kinder in Syrien / © ZouZou ( shutterstock )

Immer mehr Menschen suchten die Kirchen auf, um Hilfe zu erhalten, Trost zu finden oder Kontakte zu pflegen, die infolge des Kriegs und Covid-19-Pandemie gelitten hätten. Das gelte gerade für junge Menschen, die sich mehr denn je "bei den Pfadfindern, in Camps und bei Veranstaltungen beteiligten".

Kirche in Not

KIRCHE IN NOT ist ein pastorales Hilfswerk, das sich rein aus Spenden finanziert. Es hilft vor allem bei der Aus- und Weiterbildung von Seminaristen, Priestern und Ordensleuten, bei Bau und Renovierung von Ausbildungsstätten und Kirchen, beim Übersetzen und Verlegen der Bibel und anderer religiöser Literatur und bei der Ausstrahlung religiöser Rundfunkprogramme.

KIRCHE IN NOT / Ostpriesterhilfe Deutschland e. V. (KiN)
KIRCHE IN NOT / Ostpriesterhilfe Deutschland e. V. / ( KiN )
Quelle:
KNA