Das schrieb das katholische Kirchenoberhaupt in einem Brief an die Teilnehmer eines Kongresses in Damaskus.
Zugleich würdigte Franziskus die "großen Anstrengungen, die unternommen werden, um denen, die bleiben, Hoffnung und Zukunftsperspektiven zu bieten".
Droht der Ukraine ähnliches Schicksal?
Mit einem Bezug auf das "unermessliche Leid für unsere Brüder und Schwestern in der Ukraine" warnte der Papst zugleich davor, dass dem osteuropäischen Land ein ähnliches langjähriges Elend drohen könne wie in Syrien. Anlass des Grußwortes ist eine mehrtägige Versammlung, organisiert von der vatikanischen Ostkirchen-Behörde in der syrischen Hauptstadt. Sie steht unter dem Motto "Kirche als Haus der Nächstenliebe - Synodalität und Zusammenarbeit".
Kardinal Leonardo Sandri, Leiter der Kongregation für die Orientalischen Kirchen, nannte einem Bericht von Vatican News (Mittwoch) zufolge die kirchliche Versammlung ein Zeichen der Hoffnung für Syrien.
Das Zusammensein könne helfen, als katholische Kirche in Syrien "Verantwortung vor allem gegenüber den jüngeren Generationen und den schwächeren Teilen unserer Gemeinschaften zu spüren". Zur Synodalität gehöre es auch, soweit die Kirche es könne, Gegenwart und Zukunft "dieser Menschen und dieses geliebten Landes zu verwirklichen".
Keine Anzeichen für wirtschaftliche Erholung
Bereits am Dienstag hatte der päpstliche Nuntius in Syrien, Kardinal Mario Zenari, beklagt, dass die Libanon-Krise, die Corona-Pandemie und der Krieg gegen die Ukraine die Lage in Syrien aus den Medien verdrängt habe.
In Syrien gehe der Krieg in sein zwölftes Jahr, die Menschen litten nach wie vor unter Krieg, Gewalt und wachsender Armut, so der Nuntius: "Das Vergessenwerden schmerzt die Menschen sehr."
Nach wie vor gebe es keine Anzeichen für einen Wiederaufbau oder eine wirtschaftliche Erholung, berichtete der Vatikandiplomat, der den Papst seit 2008 in Damaskus vertritt. Der von den UN vorgesehene Friedensprozess sei zum Stillstand gekommen. "Nur die Armut schreitet sprunghaft voran", so Zenari. Wegen der Folgen der Sanktionen spreche man nun von einem Wirtschaftskrieg.