Hilfswerke schlagen wegen humanitärer Lage in Gaza Alarm

"Weiteres Leid verhindern"

Im Norden von Gaza spitzt sich die humanitäre Lage für Hunderttausende Menschen zu. Mehrere Hilfsorganisationen haben daher ein rasches internationales Eingreifen gefordert, um weiteres Leid zu verhindern.

Ein vertriebener palästinensischer Junge trägt Brot, während er zwischen Zelten in einem Lager im Gazastreifen läuft / © Abdel Kareem Hana/AP (dpa)
Ein vertriebener palästinensischer Junge trägt Brot, während er zwischen Zelten in einem Lager im Gazastreifen läuft / © Abdel Kareem Hana/AP ( dpa )

Die Bombardierungen müssten sofort stoppen, es brauche humanitäre Korridore sowie den ungehinderten Zugang zu lebensrettenden Hilfsgütern. "Es ist unerlässlich, dass die internationale Gemeinschaft jetzt handelt, um weiteres Leid und den Tod unschuldiger Zivilisten zu verhindern", sagte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, am Freitag.

Oliver Müller, Leiter von Caritas international in Deutschland / © Harald Oppitz (KNA)
Oliver Müller, Leiter von Caritas international in Deutschland / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Vize-Direktor von Unicef, Ted Chaiban, kritisierte eine nahezu vollständige Blockade der humanitären Hilfe in Nord-Gaza. "Die Zahl der Lastwagen mit Hilfsgütern, die in den Norden gelangen, ist auf ein inakzeptables Rinnsal geschrumpft, was eine bereits geschwächte Bevölkerung in noch tieferes Leid stürzt", so Chaiban. Seit Anfang Oktober hätten nur 80 Lastwagen den Norden Gazas erreicht, verglichen mit über 460 Lastwagen im gleichen Zeitraum im September.

Care spricht von 400.000 Menschen ohne Versorgung

Die Hilfsorganisation Care schloss sich dem Appell an. Inzwischen seien durch die Gewalt und die Belagerung rund 400.000 Menschen im Norden Gazas von Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung abgeschnitten. Krankenhäuser würden bombardiert und zwei Mitarbeiter einer lokalen Partnerorganisation seien neben vielen weiteren Zivilisten getötet worden.

Quelle:
KNA