Das teilte das Erzbistum Berlin am Abend mit. Hilliger folgt auf Uta-Maria Kuder an der Spitze der Interdiözesanen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs (IKA) im Erzbistum Berlin, den Bistümern Görlitz und Dresden-Meißen sowie in der Katholischen Militärseelsorge.
Kuder war nur zwei Monate nach Amtsantritt überraschend vom Vorsitzendenamt zurückgetreten. Die 65-jährige frühere Justizministerin von Mecklenburg-Vorpommern habe am 3. Juli "aus gesundheitlichen Gründen" ihr Amt niederlegen müssen, bleibe aber Mitglied der Kommission, hieß es nun. Hilliger war bislang bereits Kommissionsmitglied.
Aufklärung fördern, ermitteln, bewerten
Aufgabe der Kommission ist es, das Ausmaß sexualisierter Gewalt in den beteiligten Bistümern sowie die kirchlichen Rahmenbedingungen, die Missbrauch fördern, zu ermitteln und zu bewerten. Zudem will das Gremium darauf hinwirken, dass wirksame Präventionsmaßnahmen in allen kirchlichen Bereichen verankert werden. Ferner sollen Betroffene ermutigen werden, von ihren Erfahrungen zu berichten.
Grundlage für die Berufung der Kommission ist eine Vereinbarung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und des damaligen Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig. "Die Kommission ist nicht Teil kirchlicher Strukturen und arbeitet weisungsfrei", hieß es.