So berichtet die Wiener Presseagentur "Kathpress". Die neongelb leuchtende Leiter der Künstlerin Billi Thanner prangt seit Ostern 2021 am 136 Meter hohen Südturm des Stephansdoms. Noch bis 12. Juni ist die Außeninstallation an der Bischofskirche zu sehen. Die Abschlussperformance "33 Tugenden" findet demnach in der "Langen Nacht der Kirchen" am 10. Juni statt.
Hoffnung in Zeiten der Krise
Dompfarrer Toni Faber hatte die deutsch-kroatische Künstlerin Thanner (49) beauftragt. Die 33 Sprossen der "Himmelsleiter" sollen für ebenso viele Tugenden stehen, wie etwa Glaube, Liebe, Achtsamkeit oder Dankbarkeit. Das Projekt sei als Symbol der Hoffnung in Zeiten der Krise gedacht, so die Konzeptkünstlerin und Malerin.
Ausgehend von der Taufkapelle im Inneren des Stephansdoms "durchstößt" die Leiter "neongoldleuchtend" zuerst das Gewölbe und lenkt außen den Blick bis an die Spitze des Südturms. Interessierte könnten jede Nacht nach oben blicken und dabei ihren "Sehnsüchten, Wünschen und Hoffnungen freien Lauf lassen", so Thanner.
Die in der Genesis des Alten Testaments erwähnte "Himmelsleiter" oder "Jakobsleiter" symbolisiert den Auf- und Abstieg zwischen Himmel und Erde: Während seiner Flucht vor seinem konkurrierenden Bruder Esau erblickt Jakob, Sohn Isaaks und Enkel Abrahams, in einer Traumvision diese Himmelsleiter, auf der Engel auf- und niedersteigen. Im Johannesevangelium im Neuen Testament wird das Bild der Jakobsleiter typologisch auf den auferstandenen, in den Himmel aufgefahrenen Christus übertragen.