In den Katastrophengebieten von Belutschistan und Punjab starben mindestens 77 Menschen durch Ertrinken oder Stromschläge als Folge heruntergefallener Stromleitungen, wie der asiatische Pressedienst Ucanews (Donnerstag) berichtet.
Erzbischof Benny Travas von Karatschi als Vorsitzender von Caritas Pakistan forderte die katholische Hilfsorganisation auf, alles zu tun, um betroffene Gemeinden zu erreichen und in gefährdeten Gebieten lebende Gemeinden zu warnen. Das katholische Hilfswerk habe zur Unterstützung der Behörden des mehrheitlich muslimischen Landes sein Notfallteam aktiviert, sagte Caritas-Direktor Amjad Gulzar zu Ucanews.
Die Regierung Belutschistans erklärte die Provinzhauptstadt Quetta zum Katastrophengebiet und verhängte den Ausnahmezustand. Klimaministerin Sherry Rehman nannte in pakistanischen Medien die Todesfälle in Belutschistan und im Punjab eine "nationale Tragödie".
"Das Wasser fließt in Richtung Slums"
Pastor Irfan James aus Quetta sagte zu Ucanews, im tief gelegenen Stadtteil Bashirabad würden Häuser christlicher Familien überschwemmt. "Das Wasser fließt in Richtung Slums; die Opfer warten auf Hilfe", warnte er. In der Region Mastung in der Nähe von Quetta würden viele Frauen und Kinder vermisst. Viele Straßen seien unpassierbar geworden.
Pakistan ist laut dem Global Climate Risk Index der Umweltorganisation Germanwatch auf dem achten Platz der weltweit am stärksten von extremen Wetterbedingungen betroffenen Länder im Zuge des Klimawandels.
Die schlimmsten Überschwemmungen der jüngeren Vergangenheit ereigneten sich 2010, als fast ein Fünftel der Fläche Pakistans unter Wasser stand. Rund 2.000 Menschen kamen durch die Katastrophe ums Leben; 20 Millionen mussten vor dem Hochwasser fliehen.
Schlecht gebaute Häuser vor allem in ländlichen Gebieten sind bei Überschwemmungen besonders einsturzgefährdet. Kritiker werfen den Behörden seit langem vor, die Slums in Großstädten nicht ausreichend vor Hochwasser zu schützen.