In einem Interview mit dem Online-Portal kath.ch sagte der Churer Oberhirte, dass er bereits verschiedenen Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten die Befugnis gegeben habe, zu taufen. Laien könnten eine Taufe spenden – etwa die Nottaufe. Man müsse nicht mal katholisch sein, um in einer Notsituation jemanden gültig taufen zu können: "Die Taufe ist das Sakrament, das von allen Menschen gespendet werden darf."
Genehmigung aus Rom ist nötig
In der Regel assistieren bei kirchlichen Trauungen Priester oder Diakone – doch auch hier will Joseph Bonnemain, der seit März 2021 Bischof vom Bistum Chur ist, mehr Möglichkeiten für Laien. Für die Assistenz einer Ehe seien bestimmte Voraussetzungen vorgesehen. Ein Diözesanbischof kann nach Angaben von Bischof Bonnemain Laien zur Eheschliessungsassistenz delegieren, nachdem die Bischofskonferenz dem zugestimmt und der Apostolische Stuhl das auch genehmigt hat: "Ich bin dran, das einzuleiten, werde es aber zuvor noch mit den Räten wie dem Priesterrat besprechen", sagte er gegenüber kath.ch.
Nicht alle Laien werden taufen
Dennoch plant der 73jährige Bischof nicht, dass zukünftig alle Theologinnen und Theologen im Bistum Chur, die über eine Missio, also eine bischöfliche Beauftragung, verfügen, automatisch taufen und Trauungen leiten dürfen.
Nur einige würden einen konkreten Auftrag dazu erhalten. Für ihn sei es aber logisch, "dass Pfarreibeauftragte einen solchen bekommen".