"Heute fordere ich alle betroffenen irakischen Parteien erneut auf, (...) einen starken, souveränen Zivilstaat aufzubauen, einen Bürgerstaat, der alle seine Bürger anerkennt, ihre Privatsphäre respektiert und sie nicht ausschließt", sagte Kardinal Louis Raphael Sako in einer Botschaft anlässlich seines siebten Amtsjubiläums am Freitag.
Viele lebten unterhalb der Armutsgrenze
Irak habe sich seit seiner Amtseinführung zu "einer Arena für regionale und internationale Konflikte und Streitigkeiten" entwickelt. Das Land leide unter Korruption, Verarmung und einem Mangel an Dienstleistungen und Ressourcen wie Wasser, Strom, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen.
Konkret verwies Sako auf Statistiken, denen zufolge dreißig Prozent der Iraker unterhalb der Armutsgrenze leben. Auch Analphabetismus, Arbeitslosigkeit und Krankheiten seien weit verbreitet, das Coronavirus komme als zusätzliche Bedrohung hinzu.
Appell an Internationale Gemeinschaft
Hoffnungsvoll äußerte sich der Kardinal über die Jugend, die in Demonstrationen politische, soziale, wirtschaftliche Reformen sowie ein Heimatland forderten. Besonders die "Rolle der irakischen Frauen bei ihrer Teilnahme und Unterstützung für diese legitimen Forderungen" seien zu loben.
An die internationale Gemeinschaft plädierte Sako, "sich für den Aufstieg des Irak auf allen wirtschaftlichen, städtischen, kulturellen und gesundheitlichen Ebenen sowie im Bereich der Achtung der Menschenrechte einzusetzen und nicht 'nur' nach ihren Interessen zu suchen".