Holocaust-Leugner dringt handgreiflich in Münchner Kirche ein

Anhänger der Reichsbürgerszene

Als der Pfarrer ihn auf sein Hausverbot hinwies, wurde er handgreiflich. Ein Münchner verschaffte sich Zutritt zu einer Kirche, in der er krude Theorien verbreitete. Er wurde wegen Volksverhetzung und Hausfriedensbruch angezeigt.

Panoramablick über München / © Travel Faery (shutterstock)

Ein 44-jähriger Münchner ist am Sonntag gewaltsam in eine Kirche eingedrungen. Wie die "Abendzeitung" am Donnerstag berichtete, hat der Mann sich durch Wegschubsen des Pfarrers Zutritt zu dem Gotteshaus auf der Schwanthalerhöhe verschafft.

Bereits am Sonntag zuvor war der Mann auffällig geworden. Laut Polizeibericht äußerte er nach einer Messe falsche Behauptungen zum Völkermord während des Nationalsozialismus. Daraufhin erhielt er Hausverbot. Als er am darauffolgenden Sonntag trotz des Hausverbots in die Kirche eindrang, verständigten die Verantwortlichen die Polizei.

Anhänger der Reichsbürgerszene

Den Polizeibeamten gab er zur Identitätsfeststellung ein Fantasiedokument. Erneut behauptete er Unzutreffendes über den Holocaust. Der 44-Jährige wurde laut Polizei wegen Volksverhetzung und Hausfriedensbruch angezeigt.

Ein Polizeisprecher sagte der "Abendzeitung", der Mann könne vermutlich der Reichsbürgerszene zugerechnet werden. Er sei bereits beim Staatsschutz aktenkundig, zudem sei gegen ihn schon wegen Körperverletzung und Beleidigung ermittelt worden.

Erzbistum München und Freising

Um das Jahr 724 kam der Heilige Korbinian aus Arpajon bei Paris als Wanderbischof nach Freising und predigte in Altbayern den christlichen Glauben. Er ist der geistliche Vater des Bistums Freising und des Erzbistums München und Freising. 739 wurde das Bistum Freising errichtet und entwickelte sich in der Folge zum kulturellen Zentrums Altbayerns. In der Säkularisation von 1802 wurde das Bistum Freising aufgehoben, Papst Pius VII. legte 1821 das Gebiet des Erzbistums München und Freising fest.

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