Ulrich Laux, Pfarrer im Bistum Trier und Weinprüfer in Rheinland-Pfalz, sieht Winzer durch die klimatischen Veränderungen herausgefordert. "Viele Winzer - und das haben die Überschwemmungen in diesem Sommer gezeigt - erfahren die Kehrseite des Klimawandels", sagte Laux in einem Interview des Portals katholisch.de am Sonntag. Insbesondere die Bewässerung junger Reben sei ein Problem.
Alte Reben hätten oft tiefe Wurzeln, die noch Wasser fänden, erklärte der Weinkenner. "Auf der anderen Seite wird durch die Klimakrise so mancher Weinberg erst genießbar. Moselweine, die noch vor einen Jahrzehnten sozusagen als Essig entsorgt wurden, sind jetzt recht ordentliche Weine."
Weinanbau: Eine Parallele zum Glaubensleben
In jedem Fall sei Wein mit viel Mühe und Arbeit verbunden, bis er fertig sei. Hier sehe er eine Parallele zum Glaubensleben, sagte Laux: "Wie bei der Weinherstellung braucht es ein Wachsen und Reifen. Vor allem braucht man Geduld. Leider haben wir heutzutage keine Geduld mehr, bis die Frucht reif ist - im Weinberg wie im Glauben." Ein Weinberg brauche mindestens fünf Jahre, bis er trage; auch stehe nachhaltige Wirtschaft dort "im Gegensatz zu einem direkten Konsum". Heute gehe es allzu häufig um ein schnelles Ergebnis, so Laux.