Das berichtet die Düsseldorfer "Rheinische Post". Die Erklärung trage die Überschrift "Nicht unser Islam!"
"Frauen daran zu hindern, Bildungsinstitutionen zu besuchen bzw. zu arbeiten und sich zu verwirklichen, zementiert Strukturen der Abhängigkeit dieser Frauen vom Patriarchat. Dies steht im fatalen Widerspruch zum Islam, wie wir ihn verstehen und vermitteln", zitiert die Zeitung aus dem Papier.
Das Menschenbild der Religion
Die 25 Geistlichen haben sich dem Bericht zufolge auf Initiative des Münsteraner Religionswissenschaftlers Mouhanad Khorchide zu dem Verein "Begegnung zwischen Imamen, Wissenschaft und Gesellschaft" zusammengeschlossen. In ihrer Erklärung argumentieren sie demnach mit dem Menschenbild ihrer Religion: "Der Islam, wie wir ihn verstehen, lehrt, dass der Mensch an sich, unabhängig davon, ob Mann oder Frau, ein von Gott gewolltes selbstbestimmtes Subjekt ist." Dabei trage Bildung zur Schaffung der nötigen Rahmenbedingungen für die Entfaltung dieser Selbstbestimmung des Einzelnen bei.
Die Unterzeichner der Erklärung appellieren laut "Rheinischer Post" an die afghanischen Machthaber, "frauen- und menschenfeindliche Handlungen im Namen des Islams dringend zu unterlassen". Die deutsche Politik und Zivilgesellschaft müsse klare Schritte unternehmen, "um den Frauen vor Ort zu helfen, ihre Rechte auf Bildung und Freiheit zurückzubekommen". Appelle allein reichten dabei nicht aus.