Das betonte Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (SPD) in Neuzelle nach Gesprächen der Landesregierung mit der katholischen Kirche.
Die Vorsitzende der landeseigenen Stiftung Stift Neuzelle bekräftigte zugleich den Plan, dem Orden das sanierungsbedürftige Kanzleigebäude des Klosters zeitlich unbegrenzt zur Verfügung zu stellen. Nach 200 Jahren Abwesenheit wollen die Zisterzienser am 2. September in Neuzelle ein Priorat mit bis zu acht Mönchen gründen.
Sanierung und Raumsuche
Münch erklärte, die Stiftung Stift Neuzelle sei in der Pflicht, die Außensanierung des derzeit teilweise baupolizeilich gesperrten Kanzleigebäudes zu leisten. Die Kirche werde die Innensanierung übernehmen. Die Sanierung werde voraussichtlich aber über das Jahr 2020 hinaus dauern. Für die derzeitigen Nutzer des nicht gesperrten Gebäudeteils, eine private Musikschule und die Neuzeller Forstverwaltung, müssten andere Räumlichkeiten gefunden werden.
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) begrüßte die Rückkehr der Zisterzienser. Dies sei eine "gute Weiterentwicklung des Standorts Neuzelle". Auf Einladung von Bischof Ipolt kamen im vergangenen August Zisterzienser aus der österreichischen Abtei Heiligenkreuz nach Neuzelle. Die derzeit drei Ordensleute wohnen übergangsweise im katholischen Pfarrhaus.
Gründung einer Kirchenstiftung angekündigt
An dem Treffen nahmen Spitzenvertreter des Landes sowie des Erzbistums Berlin und des Bistums Görlitz teil, die Gebietsanteile in Brandenburg haben. Dabei kündigte der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt die Gründung einer Kirchenstiftung für das bewegliche Inventar der Neuzeller Klosterkirche an.
Deren Stiftungsrat würden auch staatliche Vertreter angehören. Die Immobilien des früheren Klosters hatte Preußen im Jahr 1817 verstaatlicht. Sie sind heute im Besitz der Stiftung Stift Neuzelle. Die Eigentumsrechte am beweglichen Inventar der Klosterkirche waren zwischen Stiftung und Bistum Görlitz bislang strittig.
Ein Thema der Gespräche waren auch gemeinsame Herausforderungen im Pflegebereich. Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hob hervor, es reiche nicht aus, Einrichtungen "nicht nur irgendwie hochzuhalten, sondern dass es qualitätvoll geschieht". Es sei ein großes Problem, im ländlichen Raum Mitarbeiter im Pflegebereich zu finden. "Da werden wir neue Wege versuchen müssen", so Koch.