Hunderte Moscheen in ganz Deutschland haben am Donnerstag ihre Türen für Besucher geöffnet. Interessierte waren beim diesjährigen Tag der offenen Moschee eingeladen, mehr über den Islam und die muslimische Sicht auf das Leben zu erfahren. Die Veranstaltungen mit Führungen, Ausstellungen und Diskussionen standen unter dem Motto "Life Matters: Jedes Leben zählt".
Angesichts der aktuellen Krisen und Konflikte solle damit die "unermessliche Bedeutung des Lebens" hervorgehoben werden, erklärten die großen islamischen Dachverbände in Köln.
Es gehe auch um die Frage, "welchen Beitrag wir gemeinsam zur Bewahrung der Schöpfung und zum Schutz des Lebens leisten können", hieß es. Der Koordinationsrat der Muslime verwies auf den Koran-Vers "Wer auch nur ein einziges Leben rettet, es ist, als hätte er die gesamte Menschheit gerettet".
Diese Worte mahnten dazu, das Leben jedes Einzelnen zu ehren, ungeachtet von Herkunft, Glauben oder sozialem Status. Auch das Leben von Tieren und Pflanzen müsse geschützt werden.
Findet seit 1997 statt
In Köln öffnete unter anderem die Ditib-Zentralmoschee im Stadtteil Ehrenfeld ihre Pforten für Besucher. Eröffnet wurde das Festprogramm durch den Ditib-Bundesvorsitzenden Muharrem Kuzey und den Kölner Bürgermeister Ralf Heinen (SPD).
Der Tag der offenen Moschee wird seit 1997 jährlich am Tag der Deutschen Einheit begangen. Organisiert wird er seit 2007 von den islamischen Verbänden und Religionsgemeinschaften, die im Koordinationsrat der Muslime zusammengeschlossen sind.
Dazu gehören aktuell der Zentralrat der Muslime (ZMD), die eng mit der türkischen Religionsbehörde verbundene Türkisch-Islamische Union (Ditib) als größter Moscheeverband in Deutschland, der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland (IRD), die Union der Islamisch-Albanischen Zentren in Deutschland (UIAZD) und der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland (ZRMD).