Israel kritisiert Vatikan-Stellungnahme nach Hamas-Angriff

"Fehl am Platz"

Israel verlangt vom Vatikan eine klarere Verurteilung der Hamas-Massaker. Israels Außenminister Eli Cohen verurteilte die Stellungnahme Roms als "nicht hinnehmbar". Er monierte "unbegründete Vergleiche" zwischen Israel und der Hamas.

Eli Cohen, Außenminister von Israel, äußert sich bei einer Pressekonferenz nach seinem Treffen mit Außenministerin Baerbock im Auswärtigen Amt am 28.02.2023 in Berlin / © Bernd von Jutrczenka/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (dpa)
Eli Cohen, Außenminister von Israel, äußert sich bei einer Pressekonferenz nach seinem Treffen mit Außenministerin Baerbock im Auswärtigen Amt am 28.02.2023 in Berlin / © Bernd von Jutrczenka/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ ( dpa )

Wie ein Sprecher des israelischen Außenministeriums am Sonntagabend im Netzwerk X mitteilte, teilte Außenminister Eli Cohen seinem vatikanischen Amtskollegen Paul Gallagher mit, dass sein Land vom Vatikan eine "klare und unzweideutige Verurteilung der mörderischen Terrorakte der Hamas-Terroristen erwartet, die Frauen, Kinder und alte Menschen allein deshalb umgebracht haben, weil sie Juden und Israelis waren".

Cohen bezeichnet vatikanische Stellungnahem als "nicht hinnehmbar"

Cohen habe Gallagher erklärt: "Es ist nicht hinnehmbar, dass eine Stellungnahme herausgegeben wird, die vor allem Sorge um die Zivilbevölkerung in Gaza enthält, während Israel 1.300 Menschen zu Grabe trägt, die ermordet wurden."

Israels Außenminister weiter: "Unbegründete Vergleiche sind fehl am Platz. Hamas, eine schlimmere Terrororganisation als der IS, ist nach Israel eingedrungen in der Absicht, unschuldigen Zivilisten Schaden zuzufügen." Israel hingegen sei eine Demokratie, die versuche, ihre Bürger vor Hamas zu schützen.

Der Vatikan und der Nahost-Konflikt: eine Chronologie

Im Nahen Osten herrscht wieder Krieg. Auch der Vatikan ist seit über 100 Jahren auf diesem heiklen diplomatischen Parkett unterwegs. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) nennt zentrale Wegmarken:

1904: Theodor Herzl versucht, den Vatikan für eine Heimstatt der Juden in Palästina zu gewinnen. Papst Pius X. entgegnet laut Herzls Notizen: "Wir können die Juden nicht abhalten, nach Jerusalem zu kommen; aber begünstigen können wir es niemals."

Papst Benedikt XVI. an der Klagemauer am 12. Mai 2009 in Jerusalem / © AVI OHAYON GPO (KNA)
Papst Benedikt XVI. an der Klagemauer am 12. Mai 2009 in Jerusalem / © AVI OHAYON GPO ( KNA )
Quelle:
KNA