Jauch erklärt kirchliches Ritual der Fußwaschung bei RTL

5.000-Euro-Frage

In der Quiz-Sendung "Wer wird Millionär" erklärte Moderator Günther Jauch am Freitagabend das kirchliche Ritual der Fußwaschung und wie Papst Franziskus am Gründonnerstag in Gefängnissen den Häftlingen die Füße gewaschen hat.

Günther Jauch / © Soeren Stache (dpa)
Günther Jauch / © Soeren Stache ( dpa )

Ungewöhnliche Nachhilfe bei RTL: Am Freitagabend erklärte Moderator Günther Jauch beim TV-Quiz "Wer wird Millionär" zur besten Sendezeit das kirchliche Ritual der Fußwaschung am Gründonnerstag.

5.000-Euro-Frage geschafft

Die Frage hieß "Was macht der Papst regelmäßig am Donnerstag vor Ostern?". Die Antwortmöglichkeiten lauteten "Pickel ausdrücken", "Nägel schneiden", "Bart rasieren" oder "Füße waschen".

Kandidat Maik Müller, Radiomoderator aus Potsdam, bekannte, er habe keinerlei Ahnung von Kirche, aber er könne sich als einzig sinnvolle Antwort "Füße waschen" vorstellen. Damit überstand er die 5.000-Euro-Frage im Finale der "Drei-Millionen-Euro-Woche" der Quizshow.

In katholischer Familie aufgewachsen

Jauch erklärte daraufhin dem Kandidaten und dem Publikum, dass die Fußwaschung am Gründonnerstag auf das letzte Abendmahl vor der Kreuzigung zurückzuführen ist. Der symbolträchtige Ritus erinnert an die Demutsgeste Jesu, der den biblischen Berichten zufolge seinen Jüngern vor dem Abendmahl die Füße wusch. Der TV-Moderator fügte hinzu, dass Papst Franziskus schon mehrfach am Gründonnerstag in Gefängnissen war und dort Häftlingen die Füße gewaschen hat.

Fußwaschung

Zu vielen Abendmahlsgottesdiensten am Gründonnerstag gehört auch die Fußwaschung durch den Priester. Die symbolträchtige Handlung erinnert an die Demutsgeste Jesu, der seinen Jüngern vor dem letzten Abendmahl die Füße wusch. Papst Pius XII. hatte 1955 das jahrhundertealte Ritual als möglichen Bestandteil der Abendmahlsmesse festgeschriebe

Fußwaschung an Gründonnerstag / © Adelaide Di Nunzio (KNA)
Fußwaschung an Gründonnerstag / © Adelaide Di Nunzio ( KNA )

Günther Jauch hat schon häufig davon erzählt, dass er dankbar dafür sei, in einer katholischen Familie aufgewachsen zu sein: "Ich verdanke der Kirche, was meine Kindheit und Jugend angeht, viel und habe den Glauben über all die Missstände der letzten Jahre trotzdem nicht verloren", sagte er zum Beispiel 2021 im "Zeit"-Podcast "Alles gesagt". Er verstehe aber auch alle - gerade angesichts der Missbrauchsfälle, "die partiell oder völlig an der Kirche verzweifelt sind".

Ministrant und Pfadfinder

Der 66-Jährige, dessen Vater Ernst-Alfred Jauch lange das West-Berliner Büro der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) leitete, erzählte dabei auch von einer "üblichen Karriere als Ministrant und Pfadfinder". Dort habe er - ganz im Gegensatz zu den fürchterlichen Missbrauchserfahrungen anderer - "so etwas nicht einmal ansatzweise erlebt, sondern eine sehr glückliche Zeit verbracht".

Kirche habe ihn immer interessiert, fügte Jauch damals hinzu, und: "Ich war auch mal relativ bibelfest". Früher habe er sogar noch "die 80 gängigsten Kirchenlieder bis zur dritten Strophe" aufsagen können.

Quelle:
KNA